

Die zentrale Lage und der Aufschwung, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt Bremervörde prägte, war im Jahr 1875 ausschlaggebend für die Gründung der Ackerbauschule an diesem Ort. Sie sollte Schülern aus dem gesamten Elbe-Weser-Gebiet moderne landwirtschaftliche Kenntnisse und Allgemeinbildung vermitteln. Vor ihrer Gründung gab es für die Söhne der Bauern kaum Möglichkeiten für eine landwirtschaftliche Schulbildung, da die nächsten Schulen in Ebstorf und Hildesheim lagen.
Umfangreiche Recherche
Von 1875 an bis zu ihrer Umwandlung in eine Landwirtschaftsschule mit angeschlossener Wirtschaftsberatungsstelle 1936 stand die Bremervörder Ackerbauschule vor vielen Herausforderungen. „Das umfangreiche Quellenmaterial im Kreisarchiv Bremervörde zeigt sehr eindrucksvoll, wie immer wieder durch staatliche und auch private Hilfe finanzielle und personelle Probleme gemeistert werden konnten. Das hat mich bei meinen Recherchen am meisten beeindruckt“, erklärt Michele Bredehöft, der in seinem Vortrag diese Entwicklung der Ackerbauschule in den ersten 60 Jahren ihres Bestehens darstellt.
Außerdem geht er der Frage nach, wer diese Schule besuchen konnte, wie sich die Schülerzahlen entwickelten und was auf dem Lehrplan stand. „Vermittelt wurde, wie man es erfolgreich schafft, in dieser Region vernünftige Landwirtschaft zu betreiben. Ein wichtiges Unterrichtsthema war dabei das Moor und seine Kultivierung“, erklärt der Historiker. Neben dem eigentlichen Schulunterricht boten die Lehrer mit großem Erfolg Obstbaukurse für die Volksschullehrer an und gingen auf Wanderschaft, um ihr Fachwissen direkt an die Bauern in der Region weiterzugeben.
Bedeutende Bildungseinrichtung
Die Ackerbauschule war eine bedeutende Bildungseinrichtung für das gesamte Elbe-Weser-Dreieck, die ihren Schülern ermöglichte, am Fortschritt in der Landwirtschaft teilzuhaben. Sie hat damit die Entwicklung dieser Region über viele Jahrzehnte hinweg mit beeinflusst.
Der Vortrag findet am Donnerstag, 19. März, um 19 Uhr im Bachmann-Museum Bremervörde statt, in der Amtsallee 8 in Bremervörde. Der Eintritt kostet 5 Euro. Eine Anmeldung wird empfohlen unter der Telefonnummer 04761-983 4603. Aktuelle Informationen findet man unter www.bachmann-museum.de.