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Leuchtturmprojekt in Pennigbüttel

Der Bau der Bioabfallvergärungsanlage in Pennigbüttel beginnt.

Von links: Michael Stobbe, Horst Müller, Bernd Lütjen, Peter Bohlmann, Christof von Schroetter, Babette Bammann und Thorsten Krüger beim obligatorischen 1. Spatenstich.

Von links: Michael Stobbe, Horst Müller, Bernd Lütjen, Peter Bohlmann, Christof von Schroetter, Babette Bammann und Thorsten Krüger beim obligatorischen 1. Spatenstich.

Bild: Akl

Osterholz-Scharmbeck. Das Warten hat ein Ende. Nach langen Genehmigungsverfahren kann endlich mit dem Bau einer Bioabfallvergärungsanlage auf dem Gelände des Entsorgungszentrums in Pennigbüttel begonnen werden.

Zum ersten Spatenstich trafen sich die Landräte Bernd Lütjen (Osterholz), Thorsten Krüger (Cuxhaven), Peter Bohlmann (Verden), Kreisrätin Babette Bammann (Cuxhaven), Horst Müller (Leiter der technischen Dienste bei der Stadtverwaltung Cuxhaven), Michael Stobbe (Mitglied im Verwaltungsrat) sowie Christof von Schroetter (Geschäftsführer ASO) und schritten zur Tat. Falls keine weiteren Verzögerungen in der Bauphase eintreten, soll die Anlage spätestens Anfang 2027 ihren Betrieb aufnehmen.

 

Kooperationsprojekt seit 2020

Erste Überlegungen für den Bau einer Anlage zur energetischen Verwertung von Bioabfällen gab es bereits 2017. Im Jahr 2020 gründete sich dann die Kommunale Entsorgungsanstalt Nord-Niedersachsen (KENN) mit den Kooperationspartnern aus den Landkreisen Cuxhaven, Osterholz und Verden sowie der Stadt Cuxhaven in der Rechtsform einer gemeinsamen kommunalen Anstalt öffentlichen Rechts. Aus jeder Kommune sitzen seitdem je zwei Mitglieder im Verwaltungsrat. Die KENN hat sich zum Ziel gesetzt, Bioabfälle ökologisch nachhaltig zu verwerten. Durch die Vergärung der Bioabfälle entsteht umweltfreundliches Biogas und hochwertiger Bio-Fertigkompost, der für den Ökolandbau zertifiziert ist. Ursprünglich war das Projekt im Gewerbepark an der A 27 geplant. Aufgrund gesetzlicher Änderungen der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft) Ende 2021 musste dieser Standort verworfen werden. Schnell kristallisierte sich das Entsorgungszentrum in Pennigbüttel als Alternative heraus und die umfangreichen Planungen konnten weitergehen.

 

Zahlen, Daten, Fakten

Um die Biogasanlage wirtschaftlich betreiben zu können, werden mindestens 30.000 Tonnen Abfälle pro Jahr benötigt. Die beteiligten Kommunen erreichen aktuell mit rund 35.000 Tonnen diesen Wert. Davon hat der Landkreis Osterholz zurzeit den höchsten Anteil. Bis 2027 erwarten die Verantwortlichen sogar eine Abfallmenge von etwa 40.000 Tonnen pro Jahr. Damit könnten dann bis zu 2,6 Millionen Kubikmeter Biogas erzeugt und 1.300 bis 1.500 Haushalte mit Heizwärme versorgt werden. Die erwartete Menge an Bio-Fertigkompost vom Rottegrad 4 soll bei 18.000 Tonnen pro Jahr liegen. Gleichzeitig würde es zu einer jährlichen CO2-Einsparung von etwa 2.700 Tonnen kommen. Noch Zukunftsmusik ist eine weitere Ausbaustufe der Anlage um grünen Wasserstoff zu produzieren. Dieser könnte dann zum Beispiel für die Müllfahrzeuge der ASO genutzt werden. Am Ende der kleinen Feierstunde anlässlich des 1. Spatentisches waren sich alle Teilnehmer einig: „Heute ist ein guter Tag für die Bürger in unseren Gebietskörperschaften“.


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