Die Zinswende ist da
Osterholz-Scharmbeck. In diesem Jahr treffen sich die stimmberechtigten VertreterInnen der Volksbank eG Osterholz Bremervörde bereits zum 48. Mal zur Berichterstattung über das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022.
Neben den 149 MitgliederInnen der Versammlung, sind auch Landrat Bernd Lütjen sowie die BürgermeisterInnen der Samtgemeinden im Geschäftsgebiet der Einladung des Aufsichtsrates gefolgt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Rolf-Pissarczyk begrüßt die Anwesenden mit einem kurzen Rückblick.
Permanente Krise
„Bereits seit 2020 befinden wir uns im permanenten Krisenmodus.“, erklärt der Vorsitzende. Nach der Corona-Pandemie sowie der verheerenden Flutkatastrophe, habe man nun mit Lieferketten- und Rohstoffkrisen zu kämpfen, die Resultat des furchtbaren Angriffskrieges auf die Ukraine seien. Im Zuge von Energiekrise und steigender Inflation bringen diese globalen Ereignisse aber auch direkte Auswirkungen für regionale Banken mit sich, die sich vor allem in der Zinswende zeigen. „Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam als Bank annehmen werden“, so Rolf-Pissarczyk. Einen besonderen Dank richte er deshalb an die 263 Beschäftigten der Volksbank eG, die stets freundlich, kompetent und mit großem Engagement der Bewältigung anstehender Aufgaben entgegentreten.
„Aufgrund der Zinswende ist eine gute Eigenkapitalsausstattung für unsere Institution jetzt noch wichtiger“, erklärt Jan Mackenberg, der für den Bericht des Vorstandes übernimmt. Hierfür habe man sich in den vergangenen Geschäftsjahren jedoch bereits einen guten Puffer erarbeitet. Für die Kundeneinlagen bedeute die zinsliche Veränderung hingegen, dass keine Negativzinsen mehr erhoben werden und man deshalb daran arbeite, Sparprodukte noch attraktiver zu machen sowie weiterhin ein zuverlässiger Kreditgeber zu sein.
Neue Tochtergesellschaft gegründet
Ein weiterer großer Erfolg sei zudem die Gründung der Tochtergesellschaft „VB Lebenswelten GmbH & Co. KG“, die sich neben regionalen Investments in erneuerbare Energien, vermehrt auch eigenen Investitionen im Immobilienbereich widme. Eine positive Entwicklung, die sich auch im starken Wachstumskurs der hauseigenen „Volksbank Immobilien GmbH“ zeigt, die 66 neue Objekte ihr Eigen nennen darf. Weiter erwähnt Vorstandsmitglied Mackenberg die einzigartige Kooperation mit der Sparkasse Rotenburg Osterholz, welche eine gemeinsame Bargeldversorgung an mittlerweile sechs Standorten gewährleistet. „Eine Zusammenarbeit, durch die wir unsere Kosten nicht nur erheblich senken, sondern weiterhin auch Regionalität sowie Nähe zu unseren KundInnen garantieren können“, fasst Mackenberg zusammen.
Zahlen im positiven Trend
Mit einem Bericht über die Neueröffnung der Geschäftsstelle Geestequelle, die nun nachhaltig mehrere Stellen an einem gemeinsamen Standort bündelt, übergibt er an seinen Kollegen Michael Kersting, der das Jahr noch einmal in Zahlen Revue passieren lässt. Nicht nur die Bilanzsumme des Unternehmens steige dabei in diesem Jahr um 96,9 Mio. € (5,9%) - auch Kundenwertvolumen sowie Gesamtkreditvolumen befinden sich mit 214,6 Mio. € (6,14%) und 58,7 Mio. € (3,7%) weiterhin in einem positiven Trend.
Stolz sei man zudem drauf, dass die Gehälter der angestellten MitarbeiterInnen im kommenden Jahr bestehen bleiben und eigene Investitionen der Bank weiterhin ausschließlich an lokale PartnerInnen und Unternehmen vergeben werden, resümiert er. „Im vergangenen Jahr durften wir knapp 15,5 Mio. € regionale Förderbeiträge auszahlen.“, so Kersting. Für 2023 müsse man dennoch weiter - aufgrund der bestehenden Inflation sowie vieler Nachfinanzierungen wegen höherer Materialpreise - von anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten ausgehen. Nach der Wiederwahl von Rolf-Pissarczyk sowie Wolfgang Rohde in den Aufsichtsrat der Volksbank und der Anpassung der Wahlordnung, die nun auch die Möglichkeit der Online-Vertreterwahl umfasst, widmet man sich dann dem gemeinsamen Ausklang des Abends.