„Eine Generationenaufgabe“
Kutenholz (lst). Auf den Heimat- und Kulturkreis Kutenholz kommt jetzt eine Menge Arbeit zu, weil alle Dokumente digitalisiert werden müssen.
Der Anbau mit Fachwerkfassade, der sich harmonisch in das Heimathausensemble „Op de Heidloh“ in Kutenholz einfügt, bietet auf rund 80 Quadratmetern im Erdgeschoss und mit zusätzlichem Lagerraum im Obergeschoss ausreichend Platz für das „Archiv für Heimatgeschichte der Dörfer Aspe, Essel, Mulsum und Kutenholz“.
Als eine Generationenaufgabe bezeichnet Gerhard Seba, Vorsitzender des Heimat- und Kulturkreises Kutenholz, das, was jetzt im Zuge der Einrichtung des neuen Heimatarchivs auf die Ehrenamtlichen des Vereins zukommt. 13 der insgesamt 460 Vereinsmitglieder aus den Dörfern Kutenholz, Aspe, Essel und Mulsum seien in das Projekt involviert. Ihre Aufgabe: Alle Dokumente, die in Papierform in unzähligen Aktenordnern die Geschichte der vier Dörfer erzählen, digitalisieren und in ein spezielles Software-System einpflegen, das unter anderem auch im Archiv in Harsefeld und im Freilichtmuseum am Kiekeberg genutzt wird.
Danach müssen die Fotos und Papiere, die sich teilweise derzeit noch auf privaten Dachböden und in Garagen befinden, in säurefreien Archivboxen zur Lagerung untergebracht werden. Damit die Dokumente, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, noch viele weitere Jahre unbeschadet überstehen, will der Verein zudem noch eine mobile Luftentfeuchtungsanlage anschaffen, so Gerhard Seba.
Den Grundstein legten zwei Dorfchronisten
Den Grundstein für das Heimatarchiv haben vor vielen Jahren die inzwischen verstorbenen Dorfchronisten Heinz Hauschild und Bernhard Dammann gelegt. Bis zum Abriss des Volksbank-Gebäudes in Kutenholz vor rund zehn Jahren, waren sämtliche Archiv-Schätze dort im Keller gelagert, danach musste ein rund 16 Quadratmeter großer Raum am Heimathaus als Notlösung herhalten.
2021 stellte der Verein dann einen Antrag beim Amt für Regionale Landesentwicklung und erhielt einen Zuwendungsbescheid über mehr als 200.000 Euro für den insgesamt rund 274.000 Euro teuren Anbau, der mit Hilfe von regionalen Handwerksbetrieben fristgerecht fertiggestellt wurde. Die Gemeinde Kutenholz hat das Bauprojekt mit 50.000 Euro gefördert. Für Inventar und Arbeitsmittel gab es zudem einen Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro von der Windparkstiftung Kutenholz. Die EDV-Anlage wurde vom Land Niedersachsen über den Landschaftsverband Stade im Rahmen des Programms „Digitalisierung von Kultureinrichtungen in der Fläche“ mit 15.000 Euro gefördert.
Wann genau das neue Heimatarchiv offiziell eingeweiht wird, steht noch nicht fest, der Verein visiert einen Termin im Mai an.