Generationen im Wandel
Basdahl. Die Bremervörder Landfrauen haben im aktuellen Jahresplan ihre Themenvielfalt unter Beweis gestellt und so überraschte das aktuelle Thema „Generation im Wandel und wir mittendrin! Wie verstehe ich die heutige Generation Y“ mit einem ganz neuen Genre.
Claudia Jennewein von der Andreas Hermes Akademie ging mit ihrem interaktiven Vortrag auf die Zeiten von den Babyboomern bis jetzt ein. Die interessierten Landfrauen diskutierten zu vielen Themen begeistert und zum Teil doch sehr kontrovers mit.
Die Babyboomer-Generation (1950 – 1964er „Baujahre“) haben Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut und gearbeitet, um zu Leben. Die folgende Generation X (1964 bis 1979) hat zwar vieles übernommen, aber die Einstellung änderte sich in „wir leben, um zu arbeiten“.
Ein neuer Blick auf die Welt
Die zwischen 1980 und 1994 geborenen werden als Generation Y bezeichnet und ein immer größerer Wandel macht sich bemerkbar. Das Thema Work-Life-Balance steht im Vordergrund. Die Altersgruppe legt den Fokus auf andere Dinge, wie zum Beispiel ein intensiveres Umweltbewusstsein oder die Akzeptanz der verschiedenen Kulturen, was sich auch in den Partnerschaften widerspiegelt. Das politische Interesse ist ein anderes, da der „Feind“ von früher nicht mehr als solches existiert. Die Kommunikation geht von dem persönlichen Austausch zu den immer umfangreicheren Angeboten der Messenger Dienste und Sozialen Medien. Aber auch das Verständnis für die Wirtschaft hat sich verändert. War in den Nachkriegsjahren der Fokus noch auf dem stetigen Wirtschaftswachstum, so folgten dann Jahre der Stagnation.
Es gebe aber noch weitere spannende Kennzeichen der Generation Y, erklärt Claudia Jennewein. So gehören die Neugierde und das Hinterfragen von Althergebrachtem ebenfalls zu den Eigenschaften dieser Jahrgänge. Streben nach Selbstbestimmung und Gleichberechtigung sind ebenso wichtig, wie die Einhaltung der gleichen Rechte und Pflichten von Männern und Frauen. Früher waren die Meinungen von Kindern unwichtig oder sogar verpönt. Heute legt die Generation Y Wert auf den Austausch mit ihnen. Zudem ist das Treffen von eigenen (egal ob richtigen oder falschen) Entscheidungen ein wichtiges Kriterium, denn nicht nur das Rollenverständnis hat sich verschoben, auch die früher typischen „Frauen- oder Männerberufe“ gibt es inzwischen immer seltener.
Ein wichtiger Aspekt, sagt Jennewein, sei auch der veränderte Wertewandel.
Damals waren Besitz und Wohlstand am Wichtigsten. Mittlerweile stehen Selbstverwirklichung und Kommunikationsmöglichkeiten an vorderster Stelle. Die Lebensziele der Generation Y sind ganz andere und reichen von Unabhängigkeit, über Spaß, Weiterbildung bis hin zur sinnvollen Beschäftigung und festen Partnerschaft und eigener Familie.
Kommunikation untereinander
Jennewein, die auch als Coach und Ausbilderin im eigenen Familienbetrieb arbeitet, verrät, dass die Kommunikation mit der Generation Y oftmals anders laufe. „Kurz und knackig – dazu aber wertschätzend und unterstützend“, verrät die Pfälzerin in ihrem Vortrag. „Zudem immer genaue Aufgabendefinition und Verantwortlichkeiten besprechen“.
Ihr Vorschlag ist, das die unterschiedlichen Generationen mehr miteinander sprechen sollten, um die Beweggründe der jeweiligen Zeit zu verstehen. Das Ganze nach Möglichkeit ohne das rechtfertigende „ja, aber“ sondern mit dem Bewusstsein, dass jede Generation für sich in einer anderen Zeit lebt und klarkommen muss.
Die Generation Z sind übrigens die, die die Jahrtausendwende mitgeprägt haben und in den Jahren zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Diese jungen Menschen brauchen einen Sinn im Leben und in ihrer Arbeit. Sie seien tiefenentspannt wenn es um technologische Entwicklungen geht, da sie quasi in die neue Technologie hineingeboren wurden.
Das Abschlusszitat des sehr spannenden Referates kam aus dem Publikum „Wenn du gut alt werden möchtest, dann musst du mit der Jugend gehen“.
Die nächsten Termine der Bremervörder Landfrauen sind am 9. April um 19 Uhr „Ich wollte wieder frei sein“ – ein ehrlicher Erfahrungsbericht zum Thema Alkoholsucht von und mit Sandra Fricke (Anmeldung bei Karin Steffens unter 0160 – 7849608) und das Ostervergnügen am 23. März für alle Kinder bis 7 Jahre (Anmeldung und Infos bei Annika Köster unter 0173 – 9331304).