Hier wird nicht in Schubladen gedacht
Bremervörde (lst). Die Bremervörder Beschäftigungsgesellschaft (BBG) ist ein sogenannter Zuverdienstbetrieb für Menschen mit einer intellektuellen oder psychischen Beeinträchtigung. Menschen in besonderen sozialen Lebenssituationen bekommen hier unter der Teamleitung von Verena Kirejewski die Möglichkeit, sinnstiftenden Tätigkeiten nachzugehen und sich zu qualifizieren. Was das konkret bedeutet und wie das Ganze genau funktioniert, erfahren Interessierte am 25. Mai von 11 bis 17 Uhr bei der gemeinnützigen Bremervörder Beschäftigungsgesellschaft (BBG) und im EIGENART – kunstraum in der Bremer Straße 11 in Bremervörde.
Neben den Mitarbeitenden, die einen direkten Einblick in ihre Arbeit geben, sind auch die diejenigen vor Ort, die für die verschiedenen Angebote unter dem Dach der GESO verantwortlich zeichnen und informieren über die vielfältigen Hilfs-, Unterstützungs- und Begleitungsmöglichkeiten, die es in der Region für Menschen mit Beeinträchtigungen und mit seelischen Erkrankungen gibt.
Angebot für Menschen mit Beeinträchtigungen
Derzeit werden insgesamt rund 200 Menschen durch die GESO unterstützt. Zum Beispiel im Rahmen der Alltagsbegleitung nach SGB XI. Das Angebot ist eine Leistung der Pflegeversicherung und beinhaltet unter anderem die Begleitung bei Arztbesuchen, Behördengängen, Einkäufen oder auch beim Restaurantbesuch oder beim Sport. „Unsere qualifizierten Pflegeassistenten übernehmen allerdings nicht die Haushaltsreinigung“, betont Pflegedienstleitung Anja Kücks.
Zu den ambulanten Hilfen für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen oder Suchterkrankungen gehört unter dem Dach der GESO außerdem die Assistenz beim Wohnen außerhalb besonderer Wohnformen - also im eigenen Wohnumfeld. Im Gegensatz zur Alltagsbegleitung liegt der Fokus hier darauf, die Betroffenen dabei zu unterstützen, den Alltag perspektivisch auch wieder allein bewältigen zu können, erklärt Bettina von Glahn, die gemeinsam mit Marita Flathmann-Hünken das Team leitet.
Ein Angebot für die Tagesgestaltung in der Tagesstätte Quab in Zeven für 20 Menschen, ein Arbeitsangebot auf dem Gärtnerhof Badenstedt für bis zu 50 Menschen sowie die niedrigschwelligen Begegnungsstätten im Quab (Zeven) und Kubus (Rotenburg) runden das Angebot unter dem Dach der GESO ab.
Für ein eigenständiges Leben in der Gesellschaft
Gegründet wurde die GESO im Jahr 1999 von den Steinfelder Wohngruppen, dem Tandem e.V. und dem Umkreis e.V. Die Geschäftsleitung haben heute Jan Kruse und Andreas von Glahn inne. Unterstützt werden sie dabei seit 2023 von Michael Hüppe als fachliche Leitung.
Das Ziel der GESO ist damals wie heute, Menschen mit Krankheit und Behinderung ein möglichst eigenständiges Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. „Dafür bauen wir einerseits stetig zeitgemäße Angebote auf und entwickeln diese weiter“, so Andreas von Glahn.
„Wir hören zu“
Die Angebote würden dabei nicht „von oben herab“ entwickelt, sondern immer nach dem individuellen Bedarf und vor allem mit dem betroffenen Menschen gemeinsam. „Wir hören zu und wollen niemanden in eine Schublade oder ein Format pressen“, fasst von Glahn den Auftrag der „GESO-Familie“ zusammen.
Die GESO ist eine gemeinnützige GmbH und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und in der Deutschen Gesellschaft für soziale Psychiatrie sowie im Sozialpsychiatrischen Verbund des Landkreises Rotenburg.
Nähere Informationen gibt es vor Ort am 25. Mai und jderzeit online unter https://geso-hilfen.de.