Luisa Mersmann

Historische Ansichten

Der Heimatforscher Rainer Brandt hat es wieder getan - er hat die Geschichte Bremervördes in einem Kalender verewigt und das bereits zum siebten Mal.

 

Schon lange beschäftigt sich Rainer Brandt mit der Geschichte der Stadt.

Schon lange beschäftigt sich Rainer Brandt mit der Geschichte der Stadt.

Bild: Lume

Bremervörde. Rainer Brandt ist ein waschechter Bremervörder. Bekannt wurde er unter anderem als Erster Stadtrat.

Bereits Anfang der 1970er Jahre begann seine Liebe zur Geschichte. Als Heimatforscher fand er einen Ausgleich zu seinem Job in der Stadtverwaltung.

Über die Jahrzehnte hat er über 20 Bücher und Chroniken verfasst, in denene er beispielsweise die Bremervörder Geschichte niederschrieb. Auch über Zeitungsbeiträge und Vorträge brachte er die Historie an die Menschen.

Mittlerweile konzentriert sich Brandt mehr auf Familiengeschichten. Dabei kommen Menschen zu ihm, die erfahren möchten, wo ihre Ahnen überhaupt herkommen. Mit dabei sind auch Menschen aus Australien und den USA, die ihre Wurzeln in Bremervörde und Umzu haben.

 

Der Kalender

 

Vor einigen Jahren begann er dann einen Kalender mit der Stadtgeschichte anzufertigen. Mittlerweile hat sich der Kalender so in der Stadt etabliert, dass er gar nicht mehr wegzudenken ist. Seit Anfang an stellt die Kalendermanufaktur Verden die Stadtgeschichte-Kalender her. Sie ist der Marktführer für Kalender mit historischem Stadtbild.

Der Kalender für 2025 besteht wie immer aus Bildern aus Brandts Archiv. „Ich habe um die 1.000 Bilder und Fotos in meinem Archiv“, so Brandt. Da die passenden Fotos rauszusuchen sei manchmal eine Herausforderung und deshalb suche er sich zum einen jedes Jahr ein neues Thema aus und zum anderen bittet er seine Frau bei der Auswahl um Hilfe.

Während im vergangenen Jahr das Leben um 1900 im Fokus stand, hat sich Brandt in diesem Jahr für Fotos aus den 1950er und 1960er Jahren entschieden. Da Farbbilder damals noch nicht weit verbreitet waren, sind nur wenige dabei.

Die Fotos sollen die Leute dazu anregen über den abgebildeten Ort nachzudenken. „Wo war das nochmal?“ und „Wie sieht das heute aus?“ können dabei zentrale Fragen sein. „Ich will helfen, dass die Leute sich an ihre Erinnerungen erinnern“, erklärt Brandt.

Und er hat sogar selbst einen persönlichen Favoriten. Das April-Bild zeigt die Neue Straße um 1950 mit dem Eisenwarengeschäft Ernst Bode. Für Brandt sei das Bild ein Symbol für den Umbruch in der Stadt, weil die meisten Gebäude auf dem Foto bereits abgerissen wurden und laut Brandt auch das leer stehende Bode-Geschäft bald abgerissen werden soll.

Den Kalender für das Jahr 2025 gibt es ab sofort beim Bremervörder Anzeiger und bei der Buchhandlung Morgenstern zu kaufen. Rainer Brandt bekommt übrigens außer ein paar Kalendern nichts für die Zusammenstellung der Bilder.


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