Kirche macht Schule
Der Freundeskreis der Hermannsburger Mission in der Kirchengemeinde Selsingen lädt alle Interessierten zum kostenfreien Vortrag mit Christine Behnken am Freitag, 13. Januar, um 19 Uhr auf dem Hof der Familie Behnken-Masthoff in Ober Ochtenhausen „Dat litsche Hus“, Im Dorfe 5, ein.
Es wird um die Frage gehen, ob die Schule die Kirche oder die Kirche die Schulen braucht, um in der Gesellschaft sichtbar und wirksam zu sein.
Hintergrund
Zu Weihnachten 2021 stand diese Schlagzeile in mehreren deutschen Zeitungen: Erstes Weihnachten ohne christliche Mehrheit. Das bedeutete, dass die Kirchenmitgliedschaft in ganz Deutschland, egal ob evangelisch oder katholisch, im letzten Jahr auf unter 50 Prozent gesunken war. Setzt sich die gegenwärtige Entwicklung bei den Kirchenaustritten fort, haben die beiden großen Volkskirchen dann im Jahr 2060 nur noch die Hälfte der Mitglieder, die sie heute haben. In drei von fünf der Neuen Bundesländer lag die Mitgliedschaft schon 2018 deutlich unter 20 Prozent, in Berlin noch knapp über dieser Marke.
Gleichzeitig ist eine wachsende Nachfrage nach Schulplätzen in konfessionellen (also evangelischen oder katholischen) Schulen gerade in Berlin und den neuen Bundesländern festzustellen. Jedes Jahr werden neue Schulen in kirchlicher Trägerschaft gegründet. Was ist der Grund für dieses Phänomen?
Christine Behnken, gebürtige Ober Ochtenhausenerin, ist Schulleiterin an der Evangelischen Schule Frohnau, Berlin. Sie beschreibt die Unterschiede zum Leben und Lernen in ihrer Schule im Vergleich zu rein staatlichen Schulen und sieht einen klaren Bildungsauftrag auf Seiten der Kirche. Als Botschafterin eines weltweiten Netzwerkes evangelischer Schulen („GPENreformation“ mit fast 900 Schulen) ist ihr die Zusammenarbeit mit evangelischen Schulen über Ländergrenzen hinaus wichtig. Die Lehrerin reist mit Schulklassen z.B. nach Israel und Palästina. Zurzeit besuchen zwei Schüler einer evangelischen Schule der Slowakei ihre Schule für ein Jahr. Im globalen Netzwerk der evangelischen Schulen finden regelmäßig Schüler-Online-Treffen statt, die von Hongkong über Ruanda nach Brasilien gehen.