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Kirchenbindung geht zurück

Superintendent Carsten Stock ging auf der Online-Tagung der Kirchenkreissynode auf die Ergebnisse der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Ev. Kirche ein.

Bremervörde/Zeven (eb). Demnach gehe sowohl die Kirchenbindung der Menschen in Deutschland zurück als auch die Religiosität. Für über die Hälfte der Bürger:innen spiele Religion keine Rolle in ihrem Leben, führte der Superintendent aus. Gleichzeitig sei die Kommunikation des Evangeliums der Grundauftrag der Kirche. „Hier braucht es neue Formen der Begegnung und Wege der Kommunikation des Evangeliums. Und es braucht eine veränderte Haltung“, so Carsten Stock. Es gelte, noch mehr auf die Menschen zuzugehen anstatt zu warten, dass sie zur Kirche kämen. „Wir müssen alle Milieus in den Blick bekommen und gerne und begeistert teilen, was uns trägt und prägt.“

 

Kinder unter 12 Jahren neu in den Blick nehmen

 

Besonders im Blick müsse die junge Generation sein, die häufig kaum noch einen Bezug zur Kirche habe, so Stock. Die religiöse Bildung in Familien, Kitas und Schulen gehe immer mehr zurück. Stock sei dankbar, dass es im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven eine starke Arbeit mit Jugendlichen gebe. Die Arbeit mit Kindern müsse aber noch stärker in den Blick genommen werden. „Hierfür brauchen wir neue Konzepte für die Arbeit mit jungen Familien und Kindern unter 12 Jahren – und wir müssen dafür auch Geld und Personal investieren“, sagt Stock.

Ein klares Ergebnis der KMU sei außerdem, dass für die Mitglieder zähle, was vor Ort und in den Gemeinden passiere – und nicht auf anderen Ebenen der EKD. Es gehe um die Präsenz von Kirche vor Ort bei den Menschen.

 

Gebäude reduzieren

 

Zu den zentralen Themen der nächsten Jahre für den Kirchenkreis gehöre die Frage nach dem Bestand und Bedarf an Gebäuden. In den kommenden Monaten wird es darum gehen, Kriterien für die künftige Nutzung und auch Reduzierung der Gebäude zu entwickeln. Den so entstehenden Gebäudebedarfsplan wird die Synode bei ihren nächsten Sitzungen beraten. Eine Steuerungsgruppe mit haupt- und ehrenamtlichen Vertretern der Gemeinden wird diesen Plan entwickeln.

Ebenfalls in Entwicklung ist ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt für den Kirchenkreis, das als Rahmenkonzept auf der nächsten Synode verabschiedet werden soll.

 

Personelle Veränderungen

 

Die Pastoren Gerd Heibutzki (Elm) und Michael Grimm (Elsdorf) wurden in den Ruhestand verabschiedet, Simon Laufer (Iselersheim) und Franziska Schaller (Gyhum) wurden als Pastor bzw. Pastorin auf Lebenszeit eingeführt. Zudem konnte mit Pastorin Sylvia Kilian-Heins die Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Oerel wieder besetzt werden. Die Synode beschloss zudem die Einrichtung einer Altenseelsorgestelle, für die Carsten Stock zusammen mit Kirchenkreissozialarbeiterin Sabine Fricke das Konzept erarbeitet hat.

 

Arbeit der Diakoniestation

 

Regelmäßig stellen auf den Synodentagungen Einrichtungen des Kirchenkreises ihre Arbeit vor. Dieses Mal war das die Diakoniestation, die seit April 2023 von Heiko Meier geleitet wird. Mit ihren ca. 150 Mitarbeitenden bietet die Diakoniestation einen Ambulanten Pflegedienst in den Regionen Gnarrenburg, Heeslingen, Selsingen, Sittensen und Zeven und betreut dabei zwischen 400 und 500 Menschen. Neben pflegerischen und medizinischen Hilfeleistungen (nach Sozialgesetzbuch 5) und den Angeboten der Grundpflege bietet die Diakoniestation Palliativversorgung und die Begleitung Schwerstkranker in ihrer letzten Lebensphase an. Außerdem betreibt die Diakoniestation Tagespflegen in Heeslingen, Selsingen, Sittensen und Gnarrenburg. Wichtig sei dem Team dabei nicht nur die äußerliche Versorgung, betonte Heiko Meier. Die Mitarbeitenden würden den Menschen Liebe und Wärme spenden, und das vor dem Hintergrund des Zeitdrucks, von dem der Pflegebereich in besonderer Weise betroffen sei.


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