Kunst in der Zelle
Menschen werden in der Gegenwart oft derart mit Informationen überflutet, dass sie scheinbar oft gar nicht mehr richtig in der Lage sind, sich sorgfältig auf eine einzelne Sache zu konzentrieren, sind sich die Organisierenden einig.
„Ort der Achtsamkeit“
Andreas von Glahn brachte es mit einem einfachen Vergleich auf den Punkt: „Ihr (Fotografen) macht hier gleich wieder 20 Fotos von der Präsentation“, konstatierte er. Mit der Aktion „Ort der Achtsamkeit“ möchte er jedoch dazu aufrufen, dem Massenkonsum zumindest für einen Augenblick zu entfliehen, um sich genau im Hier und Jetzt auf eine Sache zu konzentrieren.
Um eben diese Einzigartigkeit von besonderen Momenten wieder sichtbar zu machen, lädt er mit dem Tandem e.V. dazu ein, vier gelbe und eine weiße Telefonzelle zu besuchen, um sich auf die darin enthaltene einzigartige Kunst zu fokussieren.
Wir erinnern uns: In besagten Sprechkabinen konnte man sich in der pre-multimedialen Funktionsära ohne Ablenkung von Mensch zu Mensch miteinander unterhalten. Nun sollen die legendären kleinen Räumlichkeiten dazu dienen, der Aufmerksamkeit wieder zur Sichtbarkeit zu verhelfen.
Frische Inspiration aus alten Zellen
In den alten Telefonzellen, die u.a. in der Fußgängerzone sowie am Weg zum Vörder See stehen und aus dem Fundus einer Firma, die Filmproduktionsfirmen mit derartigen Requisiten ausstattet, stammen, finden sich allerdings keine Telefonhörer mehr. Vielmehr enthalten die Zellen einzelne Ausschnitte von Arbeiten der Kunstwerkstatt für Kids („KidsArt“), aus dem Atelier „Malen am Mittwoch“, von der Bremervörderin Katy Lange, Christina Völker aus Sottrum sowie von Sabrina Adeline Nagel aus Lavenstedt. Die Arbeiten von diesen Kunstschaffenden, die durch die Telefonzellen in den Fokus der Betrachtenden gerückt werden sollen, gilt es individuell zu entdecken. Passend dazu ist auch das Zitat, das sich an einer Werbewand hinter der weißen Telefonzelle vor dem „EIGENART kunstraum“ befindet: „Himmlisch leise für frische Inspiration sorgen“.