Sicher Schwimmen
Sommerzeit ist Badezeit. Zum See fahren, sich sonnen und natürlich schwimmen gehen, gehören in der warmen Jahreszeit für viele Menschen zum Alltag. Doch eine Sache wird häufig unterschätzt - die Gefahr, die besonders von offenen Gewässern ausgeht.
Erst am Freitag, 11. August, ist ein 15-jähriger Junge am Abend in Hamburg am Falkensteiner Ufer ins Wasser gegangen und nicht wieder aufgetaucht. Nachdem Augenzeugen die Rettungskräfte verständigten und diese nach mehrtägiger Suche aufgaben, ist am Mittwoch, 16. August, unweit vom Tatort eine Leiche aufgetaucht. Laut Polizeiangaben werde nun geprüft, ob es sich bei der Leiche um den 15-Jährigen handle.
Die Zahlen
Vorfälle wie diese sind keine Einzelfälle. Bis zum Stichtag, 25. Juli, sind laut dem Bundesverband der DLRG in Deutschland 192 Menschen ertrunken. Das sind zwar 13 Menschen weniger als im Vorjahreszeitraum - dieser Sommer ist nasser und kälter als der letzte -. dennoch warnen die Rettungsschwimmer:innen weiter vor den Gefahren beim Abkühlen in Seen und Flüssen, wo sich mehrheitlich die Unfälle ereignen. Laut der DLRG starben 179 Menschen in Freigewässern, das entspricht 93 Prozent. In Niedersachsen sank die Zahl der Todesfälle von 25 auf 18.
Sicherheitstipps
In Anbetracht der Wetterprognose, die in nächster Zeit wieder steigende Temperaturen verspricht, hier ein paar Dinge, auf die man achten sollte, damit die Zahlen von Ertrunkenen nicht weiter steigen:
Man sollte seine Schwimmfähigkeiten kennen. Vor allem Männer sind hier angesprochen. Vier von fünf Ertrunkenen sind männlich. Das liege vor allem daran, dass sie ihre Schwimmkünste meist eher überschätzen.
Aber nicht nur Selbstüberschätzung kann zum Ertrinken führen. Wer sich bei heißen Temperaturen ohne leichte Abkühlung einfach ins Wasser stürzt, läuft Gefahr, dass sein Kreislauf nach kürzerer Zeit beim Schwimmen versagt. Das kann auch passieren, wenn man zuwenig oder gar nichts gegessen hat. Da man sich nie hundertprozentig auf seinen Körper verlassen kann - Schwindel, Ausdauerprobleme, Kopfschmerzen können immer mal auftreten - sollte man am besten nur dort schwimmen, wo es eine Aufsicht durch Rettungsschwimmer:innen gibt. Und schließlich sollte man schwimmen können, bevor man sich in einen Badesee wagt. Eltern, deren Kinder in den Coronajahren keinen Schwimmkurs machen konnten, wird nach wie vor vom DLRG angeraten, das nachzuholen. Die Menge an Kindern, die nicht schwimmen können hat sich verdoppelt. Für einen Schwimmkurs fragt man am besten bei seinem Schwimmbad um die Ecke an.
Die Stimmung im Schwimmbad
Wer aufgrund der Berichte über aggressive Tumulte in Freibädern diesen Sommer bei Schwimmbädern hinsichtlich Sicherheit kein gutes Gefühl hat, dem sei versichert: Im Delphino in Bremervörde und im Allwetterbad ist es zu solchen Aufständen wie beispielsweise in Berlin und Mannheim noch nie gekommen.
Die Bademeister:innen haben entsprechend die Schwimmer:innen im Blick.
Delphino-Geschäftsführer Sascha Doege wisse zwar von Streitigkeiten und nachlassendem Respekt gegenüber der Schwimmbadaufsicht zu berichten, aber insgesamt sei das „Verhältnis unter den Badegästen und zwischen den Badegästen und dem Delphino-Team sehr vertrauens- und respektvoll“. Ähnliches sagt auch Allwetterbadleiter Torsten Stelljes: „Die überwiegende Mehrheit unsere Gäste kommt, um fröhlich und entspannt einen schönen Tag im Allwetterbad zu verleben. Unsere Gäste schätzen die Sicherheit und Sauberkeit vor Ort, die durch unser Personal sichergestellt wird.“
Folglich wurde auch keine Vermehrung von aggressivem Verhalten unter den Gästen registriert. Kommt es trotzdem vereinzelt zu schwierigen Situationen und wird wiederholt gegen die Haus- und Badeordnung verstoßen, werden zum Schutz der anderen Badegäste und der Badmitarbeiter konsequent kurzfristige oder langfristige Hausverbote erteilt, die zur Not auch mit Hilfe der Polizei durchgesetzt werden, erklärt Doege. Im Allwetterbad wird für solche Fälle ein Sicherheitsdienst beschäftigt, der das Personal bei seinem Ordnungsdienst unterstützt.
Wer also den Gefahren beim Schwimmen in offenen Gewässern entgehen will, ist mit einem Schwimmbadbesuch gut beraten.