Mareike Kerouche

Spannendes und eine Überraschung - Hauptversammlung des NABU-Kreisverbandes

Diplom-Biologe Axel Roschen (l.) wurde für sein langjähriges aktives Engagement für den Naturschutz vom NABU-Vorsitzenden Hans-Hermann Tiedemann geehrt.  Foto: eb

Diplom-Biologe Axel Roschen (l.) wurde für sein langjähriges aktives Engagement für den Naturschutz vom NABU-Vorsitzenden Hans-Hermann Tiedemann geehrt. Foto: eb

Selsingen. Ein für Naturfreunde immer wieder spannendes Ereignis ist die jährliche Hauptversammlung des NABU Kreisverbandes Bremervörde-Zeven. Denn nicht nur der Jahresrückblick, sondern auch die jeweiligen Fachvorträge locken Mitglieder und Gäste in den Landgasthof Martin in Selsingen.
Dieses Mal stand noch ein besonderes Ereignis im Raum. Doch der Reihe nach. Wie in den letzten Jahren auch trug der zweite Vorsitzende Walter Lemmermann den Jahresrückblick vor. Eine in der breiten Öffentlichkeit diskutierte Frage 2018 war: Wozu brauchen wir den Wolf bei uns? Leicht provokativ, wie man den zweiten Vorsitzenden kennt, stellte er als Grund für den Naturschutz die rhetorischen Gegenfragen: „Wozu brauchen wir Eichhörnchen bei uns?“ Oder auch: „Wozu brauchen wir die A20?“ Letztlich mündete das in die ernst gemeinte Kernfrage: „Braucht die Natur die Menschheit oder braucht die Menschheit die Natur?“ Die Antwort war klar: „Die Menschheit braucht die Natur - auch im Landkreis Rotenburg (Wümme).“
Was der NABU und seine aktiven Mitglieder 2018 alles unternommen haben, um dies zu unterstreichen, zeigte Lemmermann in seinem umfangreichen Powerpoint-Vortrag. Von A bis Z, von Amphibienschutz über Wiesenvogelschutz bis Zusammenarbeit mit der NABU-Umweltpyramide in Bremervörde. Ausflüge, Informationsarbeit und vieles mehr füllten das letzte Jahr der ehrenamtlich tätigen Freunde des NABU. Wobei auch aktuelle Themen, die man auf den ersten Blick nicht in das Tätigkeitsfeld eines Naturschutzbundes zuordnen würde, behandelt wurden. Dazu gehörten unter anderem die Beteiligung am Genehmigungsverfahren der Deponie Haaßel oder Einbringung von Detailinformationen in die Trassenplanung zur Erdverkabelung „Süd-Link“.
Letztlich war die Entlastung des Vorstandes durch die Mitglieder dann nur noch reine Formsache.
Bevor nun Maren Meyer-Grünefeld ihren Vortrag „Wandel der Heidelandschaft“ unterhaltsam und spannend an den Mann und die Frau bringen konnte, gab es eine Überraschung. Zumindest war der bisherige Leiter der Umweltpyramide Diplom-Biologe Axel Roschen, der seit einiger Zeit auch als Natur-Krimi-Autor tätig ist, sehr überrascht. Denn er, der jetzt in den Ruhestand geht, wurde für sein langjähriges Wirken besonders geehrt. Damit hatte er nicht gerechnet. Der Vorsitzende Hans-Hermann Tiedemann zählte in seiner Laudation einige der vielen Verdienste von Roschen für die Natur auf. Tiedemann: „Eine vollständige Aufzählung würde den Abend sprengen.“ Natürlich wurde die Umweltpyramide erwähnt, das Jugendhotel Ostel, die Fledermausseminare, der Kranichturm in Forstort Anfang aber auch so „kleine“ Aktivitäten wie den Krötenzaun vor der eigenen Haustür. Zum Dank wurde Axel Roschen ein Gutschein über einen Hochstamm Obstbaum überreicht.


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