

Die Firma Ralf Butt, Landmaschinen- und Melktechnik, erklärte sich sofort bereit, die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Denn „Was wir allein nicht schaffen, das schaffen viele“, erinnerte sich Junior Justin Butt an ein Zitat der Genossenschaftsidee. „Wenn die Landwirte Probleme bekommen, dann wirkt sich das auch auf unser Unternehmen aus“, ergänzt sein Vater Ralf Butt. Rund 30 Bäuerinnen und Bauern legten wie gewohnt kräftig Hand an. Sie hämmerten, strichen die Balken an und stellten sie am nächsten Tag in der Gemarkung auf. Annika Söhl freute sich auf die große Beteiligung ihrer Berufskollegen. „Auch wir wollten für unseren Berufsstand ein Zeichen setzen. Wir produzieren die Lebensmittel, aber das interessiert die Gesellschaft wenig.“ Die Politik nehme ebenfalls kaum Rücksicht auf die Landwirtschaft.
Um die Verbraucher zum Nachdenken anzuregen, regte „Bauer Willi“ diese Aktion an. Sie gilt als Mahnzeichen gegenüber Politik und Gesellschaft. Und sie ist eine Reaktion auf das Agrarumweltpaket der Bundesregierung, das diese Anfang September verabschiedete. Darin geht es um den Insektenschutz, das Tierwohllabel und Fördergelder, die zukünftig an den Umweltschutz gebunden sind.
Ein besonderer Kritikpunkt ist das Verbot des Unkrautvernichters Glyphosat, das Ende 2023 in Kraft tritt. Die umfangreichen Maßnahmen in Sachen Pflanzenschutz und die Bürokratie stoßen bei dem Berufsstand ebenfalls auf große Kritik. Nach einem „arbeitsreichen Abend“, bei dem das persönliche Gespräch untereinander nicht zu kurz kam, stärkten sich alle Teilnehmer mit leckeren Bratwürsten und Getränken, die der Hausherr spendierte.