Wasserstoff-Weltpremiere
Sauber, leise, klimaschonend: Seit Juli 2022 stellen die evb Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser als weltweit erstes Unternehmen ihren regulären Fahrgastbetrieb sukzessive auf wasserstoffbetriebene Züge um.
Jetzt begann ein rund vierwöchiger Vorlaufbetrieb, um die neuen Serienfahrzeuge noch einmal gründlich auf Herz und Nieren zu prüfen. Die offizielle Inbetriebnahme erfolgt während eines Festaktes Ende August.
Aktuell befinden sich zwei Wasserstoffzüge auf der Strecke der RB 33 zwischen Buxtehude – Bremervörde – Bremerhaven und Cuxhaven. Bereits ab Ende August werden es schon sechs Fahrzeuge sein und Ende des Jahres ist die gesamte evb-Dieselflotte durch die sauberen, geräuscharmen und emissionsfreien Brennstoffzellenzüge ersetzt.
„Kraftwerk auf Schienen“
Obwohl äußerlich den Dieselfahrzeugen ähnlich, ist der Antrieb der Wasserstoffzüge vollkommen neu. Als „Kraftwerk auf Schienen“ produziert der iLint im Netz der evb seinen eigenen Strom für Elektroantrieb und Bordnetz. Umweltschädliche Abgase gibt es nicht. Bei der Stromerzeugung aus Wasserstoff mittels Brennstoffzelle fällt lediglich sauberer Wasserdampf an.
Zusätzlicher Strom wird beim Bremsen generiert. Leistungsstarke Batterien sorgen als Zwischenspeicher dafür, dass jederzeit genug Strom für Beschleunigung, Fahrverkehr und Bordkomfort zur Verfügung steht. Betankt werden die Züge an einer durch das Unternehmen Linde errichteten Wasserstoff-Tankstelle in Bremervörde.
„Fortschritt findet nicht nur in weit entfernten Metropolen oder Entwicklungszentren im Silicon Valley statt. Wenn Fortschritt gesellschaftlichen Nutzen haben soll, dann muss er zu den Menschen kommen und sich in der täglichen Praxis bewähren. Mit dem Wasserstoffzug bringen wir ‚Hightech von hier‘ auf die Schiene – und jeder evb-Fahrgast kann sich mit einem ganz normalen Ticket selbst leicht von den Vorteilen der neuen Technik überzeugen“, sagt Christoph Grimm, Geschäftsführer der evb.
Angeschafft wurden die Triebwagen vom Typ Coradia iLint des Herstellers ALSTOM durch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG), eine 100-prozentige Landestochter. Durch ihre frühzeitige Order beim Hersteller hat die LNVG dem Land Niedersachsen eine Pionierrolle bei der Umstellung auf klimaschonenden Öffentlichen Personennahverkehr gesichert.