

Bremervörde. Im November des vergangenen Jahres hatten zwölf Bremervörder (Orts-)Bürgermeister:innen sowie der Tandem-Vorsitzende Andreas von Glahn gewettet, dass die Bürger:innen der Stadt es nicht schaffen, bis zum 30. November mehr Kilogramm an haltbaren Lebensmitteln für die Tafel zu Spenden, als alle 13 Personen zum Fest der Tafel am 1. Dezember an Gewicht auf die Waage bringen. Sie verloren ihre Wette, und lösen nun ihre Wetteinsätze ein.
Die individuellen Wetteinsätze sollten im Regelfall jeweils der Ortschaft zugute kommen, aus der die betreffenden Ortsvorsteher:innen bzw. Bürgermeister:innen kommen. Bremervördes Ortsbürgermeister Dirk-Frederik Stelling löste seinen Wetteinsatz am vergangenen Montag im Stadtteilladen ein. Er stand den Kindern dort nicht nur für allgemeine Fragen und als Hausaufgabenhilfe zur Verfügung, sondern spielte auch mit ihnen.
Spiele mit dem Ortsbürgermeister
„Ich habe noch nie so gerne eine Wette verloren“, sagte Stelling. Er war zwar bereits häufiger im Stadtteilladen gewesen, doch bei den Besuchen sei es meistens um die Finanzierung oder Gespräche mit den Verantwortlichen gegangen. „Heute ging es um die Kinder und es hat wirklich viel Spaß gemacht. Ich durfte ihnen erklären, was ein Ortsbürgermeister so macht und sie haben einige Fragen gestellt“, so Stelling weiter.
Außerdem habe man viel miteinander gespielt, da die Hausaufgabenhilfe mangels Aufgaben sehr kurz ausgefallen war. „Es hat große Freude gemacht, mit den Jungen und Mädchen Zeit zu verbringen - ich wurde sehr herzlich aufgenommen und habe zum Abschied eine selbst gebastelte Karte bekommen. Ich bin dem Team um Almut Schmidt sehr dankbar für ihren Einsatz. Diese Einrichtung ist sehr wichtig für den Stadtteil und nicht mehr wegzudenken“, so Stelling in seinem Fazit.
Demokratie erlernen
Almut Schmidt, die pädagogische Leiterin des Stadtteilladens, sah die Aktion ebenso positiv. „Wir haben uns sehr gefreut, Dirk Stelling für einen Tag als Mitarbeiter bei uns im Stadtteilladen zu begrüßen, um seine ‚Wettschuld‘ einzulösen. Er hat engagiert mit den Kindern Jengatürme gebaut, draußen Ticken gespielt und sich kleine Figuren auf die Hand malen lassen“, so Schmidt.
„Kinderkonferenz bedeutet Demokratie lernen. Hier wurden in geheimer Abstimmung die Ausflugsziele und die Tagesangebote in den Osterferien bestimmt. Im zweiten Teil haben die Kinder unserem Ortsbürgermeister Fragen nach seiner Arbeit im Stadtrat und seiner Motivation als Ortsbürgermeister gestellt. Und er hörte interessiert zu, als sie von sich erzählt haben.“ Teba aus der 6. Klasse bemerkte: „Du bist nicht der Bürgermeister, der hat doch eine Glatze.“ So konnte auch der Unterschied zwischen einem Ortsbürgermeister und dem Bürgermeister der Stadt Bremervörde, zwischen Ehrenamt und einem professionellen Beruf, erklärt werden.