

Der Gedenkstättenverein Sandbostel e.V. lädt zur Veranstaltung „Zeitzeugen erzählen“ am Dienstag, 29. Oktober, 18 Uhr, in die Gedenkstätte Lager Sandbostel, Greftstr. 3, 27446 Sandbostel, ein. Der Eintritt ist frei.
An diesem Abend kommen Menschen in die Gedenkstätte, die als Kinder Zeugen des Zweiten Weltkriegs und des Kriegsgefangenenlagers Stalag X B Sandbostel geworden sind. Sie werden die Kriegszeit in der Region aus ihrer Sicht schildern und von ihrer Rolle bei der Notversorgung der befreiten Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge nach der Befreiung des Lagers berichten. Wir freuen uns besonders - aber nicht nur - über Gäste, die selbst noch Erinnerungen an diese Zeit haben.
Die Veranstaltung beginnt bereits um 18 Uhr und somit früher als sonst in der Gedenkstätte Lager Sandbostel üblich. Die Veranstaltung moderiert Ronald Sperling (Vorsitzender des Gedenkstättenvereins Sandbostel e.V. und Wissenschaftlicher Dokumentar an der Gedenkstätte Lager Sandbostel).
Als Gäste sind Johann Dücker und Johann Pape geladen. Johann Dücker (Jahrgang 1935) musste im Alter von neun Jahren zusehen, wie im April 1945 zwei KZ-Häftlinge in seinem Heimatort Volkmarst erschossen werden. Die Häftlinge hatten vergeblich versucht, dem Todesmarsch aus Bremen-Farge auf dem Weg in das Kriegsgefangenenlager Stalag X B Sandbostel zu entkommen. Im Jahr 2006 hat er an dem Ort einen Gedenkstein aufstellen lassen. Es ist bis heute das einzige Denkmal auf dem Weg des Todesmarsches von Bremen-Farge nach Sandbostel.
Johann Pape (Jahrgang 1930) wurde als Jugendlicher von der Britischen Armee zur Arbeit im befreiten Stalag X B Sandbostel dienstverpflichtet. Er arbeitete in verschiedenen Bereichen, so auch im provisorischen Lazarett, das die Britische Armee im ehemaligen Wachmannschaftenlager, dem heutigen Heinrichsdorf eingerichtet hat. Dort pflegte Johann Pape kranke, befreite KZ-Häftlinge aus dem KZ-Auffanglager im Stalag X B.