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Jäger der Nacht

Die Ökologische NABU Sation Oste Region plant ein vierjähriges Projekt, bei dem die Fledermäuse besser geschützt werden sollen.

Eine Rauhautfledermaus auf der Jagd nach Insekten.

Eine Rauhautfledermaus auf der Jagd nach Insekten.

Bild: Eb

Bremervörde. Gemeinsam mit dem Naturschutzamt des Landkreises Rotenburg hat die Ökologische NABU Station Oste Region (ÖNSOR) ein auf vier Jahre ausgerichtetes Projekt entwickelt, um umfangreiche Maßnahmen für den Schutz der Fledermäuse umzusetzen. Für die Umsetzung des Projekts stehen der ÖNSOR 385.000 Euro zur Verfügung.

„Nach aktuellem Kenntnisstand kommen im landkreis Rotenburg 15 Fledermausarten vor. Zu den häufigeren Arten gehören beispielweise die Breitflügelfledermaus, die Zwergfledermaus oder der Große Abendsegler“, sagt Petra Bach, Fledermausexpertin und Leiterin des Fledermausprojektes der ÖNSOR. Doch auch seltenere Arten wie die Bechsteinfledermaus oder die Teichfledermaus seien in diesem Landkreis vertreten.

Christoph Kundler erklärt als Leiter des Naturschutzamtes, dass die Populationen je nach Fledermausart stark zurückgegangen seien. Gründe dafür seien vor allem die Verringerung des Nahrungsangebotes, das durch eine intensivere Landnutzung und dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erfolge. „Fledermäuse sind Insektenfresser und daher von dem Rückgang der Insekten durch die beschriebenen Faktoren unmittelbar betroffen“, so Kundler. Dazu komme noch die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes, wie die Entnahme von habitatbäumen oder der Bau von Straßen. „In diesem Zusammenhang spielt der Bau und betrieb von Windenergieanlagen eine wesentliche Rolle als Gefährdungspotenzial“, ergänzt Bach.

Fledermäuse gehören wohl zu der spannendsten Tiergruppe, doch aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise und einer unzureichenden Datenlage ist vergleichsweise wenig über ihr Vorkommen im Landkreis bekannt. „Der Schutz und die Förderung der nächtlichen Jäger kann jedoch nur so gut sein, wie deren Datengrundlage“, sagt Kundler. Er sieht in der Umsetzung des neuen Projekts nicht nur eine Chance die Daten zu aktualisieren, sondern auch, um gezielte Maßnahmen zum Fledermausschutz umzusetzen.

Das Projekt umfasst neben der Erfassung der Insektenjäger auch die Sicherung und Neuschaffung der Quartiere, die Neuanlage von artenreichen Flächen und die Beratung von Kommunen und Firmen.


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