„Ancient Curse“ drehen neues Video in Rotenburg
Bremervörde (lst). Es gibt Dinge im Leben, die für immer zusammenschweißen. Die Metal-Band „Ancient Curse“ kann davon ein Lied singen. Die vier Musiker mit Wurzeln in Bremervörde und Bremen, die gerade mit Pure Steel Records ihr neues Album „The New Prophecy“ veröffentlicht haben, landeten 1996 einen Nummer-1-Hit auf Kuba. Zwei Wochen lang tourten die damals Mitte-20-Jährigen als erste westliche Band seit der Revolution 1959 als Staatsgäste über die kommunistische Karibikinsel und erinnern sich noch knapp ein Vierteljahrhundert später gerne daran. Demotape in der Dose landet in Kuba „Unser Demotape fiel auf, weil es in einer Blechdose steckte, die man nur mit einem Dosenöffner aufbekam“, sagt Bassist Thorsten Penz. Die Idee dafür kam dem Redakteur aus Bremervörde beim Schaufensterbummel durch die Brunnenstraße. Über Umwege sei das Tape schließlich bei einem kubanischen Radiomoderator gelandet, der den Song „Plastic Tears“ in seiner Sendung „Metallic Avalanche“ spielte. Per Luftpostbrief erfuhr die Band kurz darauf, dass ihr Lied Spitzenreiter der kubanischen Metal-Charts war und erkannte die einmalige Vermarktungschance. Es folgten Berichte im lokalen Fernsehen sowie in der BILD-Zeitung, bei denen die Musiker stilecht mit dicken kubanischen Zigarren im Mund abgelichtet wurden. Der anschließende Trip in den Inselstaat wurde dank eines Bremer Kaufmanns möglich, der auf die Band aufmerksam geworden war und sie dank guter Beziehungen zu günstigen Konditionen einfliegen ließ. Bandgründung in Bremen „Dieses Erlebnis verbindet uns natürlich besonders“, sagt Thorsten Penz, der vor dem Einsteg in den Journalismus Geographie auf Diplom studierte. Er stieß Ende der 80er-Jahre zur Band, die 1985 von Sänger Pepe Pierez und Gitarrist Gunnar Erxleben gegründet wurde. Gunnar, heute Streetworker, Pepe, inwischen Key Account Manager, und Thorsten lebten während ihrer Studentenzeit zeitweise alle in einer Straße in Bremen. Thorsten und Pepe teilten sich außerdem eine zeitlang eine Wohnung und wurden Jahre später am selben Tag Vater. Schlagzeuger Matthias Schröder, der sich als Grafikdesigner auch um das komplette Artwork der Band kümmert, stieß Anfang der 1990er Jahre zu „Ancient Curse“ und ist der einzige, der eine für Metaller eher untypische Kurzhaarfrisur trägt. Er sei „der bürgerlichste“ des Quartetts und für seinen feinfühligen und filigranen Schlagzeugstil bekannt und beliebt, sagt Thorsten Penz. Mit 360-Grad-Kamera in den Wald Live erleben können Fans „Ancient Curse“ wegen Corona momentan leider nicht, aber die Band, die sich nach längerer Pause im Jahr 2013 wieder zusammengefunden hat, nutzt die freie Zeit für Videodrehs. Inzwischen ist schon der vierte Clip im Kasten, und der kann sich sehen lassen. Aufgenommen mit der 360-Grad-Kamera eines befreundeten Bremer Kameramanns zeigt er „Ancient Curse“ bei ihrem Song „Hypnotize“ in einem Privatwald zwischen Zeven und Rotenburg in Aktion. Ausgerüstet mit Nebelmaschine und dem kompletten musikalischen Equipment mussten sich die vier Metaller dafür zunächst im Auto-Konvoi kreuz und quer über von Schlaglöchern übersäte Feldwege zwischen Maisäckern und später sogar zu Fuß durchs Dickicht quälen, berichtet der Bassist. Doch das hat sich gelohnt. An einer kultigen Lagerfeuerstelle fanden sich nicht nur Kreuze an den Bäumen, sondern auch ein skelletierter Mufflonschädel mit großem Gehörn, der kurzerhand zur Schlagzeugdeko wurde. Da störte es auch niemanden, dass zwischendurch der Stromgenerator schlapp machte und noch ein extra Benzinkanister von der Tankstelle besorgt werden musste. Zu sehen ist das „Hypnotize“-Video voraussichtlich ab Spätsommer im Netz. Sowohl auf Youtube und anderen Musikplattformen als auch auf der offiziellen Homepage der Band sind aber bereits Videos zu den Songs „Fire & Ice“, „The New Prophecy“ und „The Shadow“ (Lyricvideo) hochgeladen. Online erfahren die Fans auch, wann die Record-Release-Party in Bremen nachgeholt wird. Übrigens: Als Kulisse für den nächsten Videodreh haben sich die vier Bremer und Bremervörder Stadtmusikanten eine Schlossruine im Landkreis Rotenburg ausgesucht. Progressive Power Metal mit viel Melodie Ihren Stil beschreiben „Ancient Curse“ als Progressive Power Metal mit viel Melodie und unterschiedlichen musikalischen Einflüssen von „Fates Warning“ bis „Testament“. Die neun Songs auf dem knapp einstündigen Album stammen aus der Feder von Pepe und Gunnar. Beide Hautkomponisten sind – neben Thorsten – auch Texter. Die Songs sind teilweise episch und melancholisch sowie ausdrucksstark, dynamisch, komplex und in jedem Fall einzigartig. Reinhören lohnt sich. Weitere Informationen unter www.ancientcurse.de.