„Eine formvollendete Figur“ - Eginhard Engelke in den Ruhestand verabschiedet
von Ulla Ingenhoven
Grasberg. Zu einem ganz besonderen Anlass begrüßte Diedrich Höyns, Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser, die zahlreichen Gäste im „Grasberger Hof“: zum „Stabwechsel“. Denn nach 35 Dienstjahren wurde Eginhard Engelke, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser, in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurde seine Nachfolgerin Yana Arbeiter auf Herzlichste willkommen geheißen. Dass so viele Menschen der Einladung gefolgt seien, zeige die Wertschätzung, „die Eginhard Engelke und Yana Arbeiter genießen“.
Das Handwerk sei und bleibe der vielseitigste Wirtschaftsbereich Deutschlands, sagte Diedrich Höyns. Das, was das Handwerk ausmache, sei bunt und in der Region stark verankert und decke den Bedarf vor Ort. Man schaffe es auch in den kleinsten Orten, Ausbildungsplätze zu schaffen.
In ihrem sehr persönlichen Grußwort sagte Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen, dass die vielen Gäste extra angereist seien, um „dir, lieber Egi, heute ein bisschen zu helfen, den Weg aus der Berufstätigkeit zu finden“. Sie habe eine persönliche Innenansicht auf die Person des Tages. So bezeichnete sie Eginhard Engelke als KK-Typ, das heißt, er sei ein Kämpfer mit positiver Energie, aber auch ein Künstler, ein Lebenskünstler. Und sie nannte ihn einen „Grandseigneur“, dem es gelinge, auch in schwierigen Situationen die Übersicht zu bewahren – immer mit großer Loyalität - auch zu den Verbänden. Wenn man die beiden KK nebeneinanderstellt, gebe er eine „formvollendete Figur ab“.
Eginhard Engelke habe die Kreishandwerkschaft mitgeprägt, sagte Wolfgang Reichelt, Präsident des Unternehmerverbandes Rotenburg-Verden. Er gab zu, es habe auch unangenehme Dinge gegeben, „die wir regeln mussten“. Aber man habe immer einen Konsens gefunden. Er schätze seine Loyalität und Geradlinigkeit. Seiner Nachfolgerin Yana Arbeiter und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser, Ante Brekenfeld, sicherte er seine Unterstützung zu.
Eigene Handschrift
„Diese Kreishandwerkerschaft trägt Ihre Handschrift“, sagte Diedrich Höyns in seiner Laudatio. Ohne Eginhard Engelke sei sie wohl so einfach nicht auf den Weg gebracht worden. Auch hinterlasse er ein gut bestelltes Haus mit hervorragenden Mitarbeitern. „Sie wussten immer ganz genau, wann Sie was zu tun hatten“, richtete er seine Worte direkt an den scheidenden Hauptgeschäftsführer. Sie hatten immer ein ganz besonderes Gespür bei der Einschätzung handwerkspolitischer Fragen. Der Namen Eginhard Engelke stehe auch für 35 Jahre Engagement für die Kreishandwerkerschaft Bremervörde-Osterholz-Verden und dann auch für die fusionierte Kreishandwerkerschaft - mit Cuxhaven zusammen - Elbe-Weser. Er habe lang als Hauptgeschäftsführer an vorderster Front die Interessen der Kreishandwerkerschaft vertreten - immer in seiner unaufgeregten und souveränen Art. Ebenso habe er es immer verstanden, die Interessen der Wirtschaft und der Politik miteinander abzugleichen und sie auf einen Nenner zu bringen.
Seine Nachfolgerin bezeichnete Diedrich Höyns als verlässliche Ansprechpartnerin mit hoher fachlicher Kompetenz. „Ihnen gehört unser Respekt. Beim Bewältigen Ihrer Aufgaben können Sie sich auf Ihr Team verlassen.“
Wenn eine Ära endet, beginnt eine neue
Der Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, Detlef Bade, überreichte Eginhard Engelke eine Ehrenurkunde und bedankte sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit. „Wenn eine Ära zu Ende geht, fängt eine neue an“, sagte er und wünschte Yana Arbeiter „ein gutes Händchen.“
Die vielen netten Worte rührten Eginhard Engelke sehr. Die sogenannte Staffelübergabe war in Wirklichkeit eine Schlüsselübergabe an Yana Arbeiter. Sie erhielt nicht nur den Generalschlüssel, sondern auch die Karte für die Tiefgarage. Er wünschte ihr alles Gute und viel Erfolg. Besonders bedankte er sich bei seinen Mitarbeitern. „Was ist ein Hauptgeschäftsführer ohne sein Team?“, fragte er. Er sei sehr glücklich, dass er mit allen zusammenarbeiten durfte. Er war sich auch ganz sicher, dass es mit Yana Arbeiter ebenso sei.
Wer schaffe es auch schon, vier Fusionen unaufgeregt, wirklich pragmatisch schnell umzusetzen?, fragte Yana Arbeiter anerkennend in ihrem Schlusswort. Seine Ruhe und Gelassenheit wolle sie auch auf sich übertragen. „Du warst ein toller Chef, du warst immer da, hast Verständnis gezeigt.“ Es sei nicht leicht, auf Wiedersehen zu sagen. Bei dieser Gelegenheit bedankte sie sich beim Vorstand für das Vertrauen und bei dem Team, das zu 100 Prozent für die Mitglieder da sei.