

In einer Ausgabe Anfang Juni 2024 zum Thema Kinderrechte ins Grundgesetz haben wir bereits das Netzwerk Frühe Hilfen vorgestellt. Nun nehmen wir konkret Akteurinnen und Akteure in den Blick, die sich in dem Netzwerk engagieren und stellen sie hier in einer Reihe vor.
Wer bist du und was ist dein Beruf?
Ich bin Wiebke Dihrberg, Mutter von vier Söhnen und selbstständig als „Familienservice“, das bedeutet: Erziehungsberaterin, Nanny und Haushaltshilfe für Familien. Ich unterstütze die Familien in allen Bereichen, beratend und auch praktisch. Ausgebildet bin ich zur Stillberaterin, Trageberaterin und Elternkursleiterin nach Pr. Dr. Gordon Neufeld („Bindungsbasierter Entwicklungsansatz“, auch kurz „Neufeld-Ansatz“).
Aktuell bereite ich mich in einem Fernstudium auf die Prüfung zur „HP für Psychotherapie“ vor. Ich möchte Eltern noch besser und fundierter unterstützen können.
Warum engagierst du dich in den Frühen Hilfen?
Ich schätze die Möglichkeit, jederzeit ergänzend andere Fachpersonen kontaktieren zu können, auch Fortbildungen und Vorträge sind bereichernd.
Wer kommt zu dir und mit welchen Anliegen?
Überforderte Eltern, die mit ihren „schwierigen“ Kindern (die sind mir die liebsten) nicht mehr weiter wissen.
Wie hilfst du weiter?
Ich helfe den Eltern mit meinem Wissen und meiner Erfahrung, ihre Kinder und deren Bedürfnisse besser zu verstehen und ich habe ein offenes Ohr und ein offenes Herz. Ich bin da, ohne zu werten oder zu beurteilen.
Was bedeutet das Netzwerk für dich, bzw. welchen Vorteil schafft es dir gegenüber einer Tätigkeit ohne das Netzwerk?
Wie eben bereits erwähnt, das Wissen, dass ich mir selbst jederzeit Unterstützung holen kann.
Welche Herausforderungen siehst du aktuell rund um das Thema Gesundheit und Teilhabe von kleinen Kindern und Familien?
Die Überlastung der Eltern durch finanzielle Sorgen, der Spagat zwischen Eltern-sein und Erwerbsarbeit. Besonders Mütter „können“ es aktuell gar nicht „richtig“ machen. Die Betreuung der eigenen Kinder und generell Care-Arbeit braucht mehr Wertschätzung und die Eltern Unterstützung.
Welchen Tipp aus deinem Austausch im Netzwerk nimmst du mit? Was kann der Einzelne tun, um Familien mit jungen Kindern zu unterstützen und zu bestärken?
Eltern mit jungen Kindern brauchen Anerkennung und Entlastung, wo immer es geht. Dabei ist auch die Wertschätzung und Toleranz der Eltern untereinander sehr wichtig. Jede Familie ist anders und hat ihren eigenen Herzschlag, Offenheit und Neugier auf andere Weisen zu leben und zu erziehen können bereichernd sein.
Danke für das Gespräch.