Fachtagung im Kreishaus - Alkohol in der Schwangerschaft ist Gift
Landkreis (eb). Vor Kurzem fand im Kreishaus I ein Fachtag „FASD (fetale Alkoholspectrumsstörung) - verstehen und handeln“ mit rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Jährlich werden mehrere tausend Kinder mit Schädigungen geboren, die auf einen mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zurückzuführen sind.
Bereits kleine Mengen können Kinder dauerhaft schädigen. Deshalb traf sich das Netzwerk Frühe Hilfen / Frühe Kindheit, um sich über dieses Thema auszutauschen, um die Gesellschaft durch ihre Arbeit zu sensibilisieren.
„Kinder haben ein Recht auf ein gesundes Aufwachsen. Um sich für das körperliche und seelisch gesunde Aufwachsen von Kindern stark zu machen, ist neben dem Fachwissen jedes Einzelnen auch die gute Vernetzung der Fachkräfte ein wesentlicher Baustein, um das Kindeswohl zu sichern“ legte der stellvertretende Jugendamtsleiter Arwed Gmyrek in seinen einführenden Worten zum Fachtag dar. Angelika Meurer-Schaffenberg von der Diakonie Osterholz, die die Veranstaltung in Kooperation mit dem Jugendamt veranstaltet hat, hob in ihren Begrüßungsworten die Vernetzung als wesentliche Grundlage für eine gelingende Prävention hervor. So fand die Netzwerkveranstaltung des Landkreises Osterholz im Rahmen einer bundesweiten Aktionswoche der Interessensvertretung für Kinder aus Suchtfamilien statt, an der sich auch die Suchtberatungsstelle der Diakonie Osterholz beteiligte. Die Aktionswoche wurde darüber hinaus durch eine Plakatausstellung der Schwangerschaftsberatungsstellen begleitet.
Kinder- und Jugendmediziner, Hebammen, Frauenärzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Jugendhilfebereich, aus dem Sozialpsychiatrischen Dienst, Kinder- und Jugendtherapeuten und Schulsozialarbeiter haben nach dem Vortrag von Dr. Susanne Lindner (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie) und André Taubert (Verein Faspektiven Bremen) den fachlichen Austausch an verschiedenen Informationstischen zur Sucht / Suchtprävention, Schwangerschaftsberatung und Erziehungsberatung intensiviert.
Der Fachtag zeigte die Bedeutung eines guten Zusammenwirkens aller beteiligten Fachstellen bzw. Fachkräfte für die Beratung und Versorgung der betroffenen Familien und Kinder. Denn die vielfältigen möglichen Beeinträchtigungen mütterlichen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft können für die Betroffenen umfangreiche Einschränkungen im Alltag sowie im schulischen und auch beruflichen Bereich bedeuten. Ein verantwortungsvoller und differenzierter Austausch wird weiterhin eine Herausforderung an die beteiligten Fachkräfte sein. Verantwortung für das Kindeswohl zu tragen ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Die Referentin attestierte den teilnehmenden Netzwerkerinnen und Netzwerkern hierfür eine hohe fachliche Kompetenz und ein herausragendes Engagement: „Der Landkreis Osterholz ist diesbezüglich kein weißer Fleck!“