Landkreis hat Faxen dicke: Verwaltung macht dem Fernkopierer den Garaus
Papiermangel und horrende Papierpreise, aber nicht zuletzt der schlechte Zustand der Wälder wie der Aktenschränke in allen Abteilungen des Kreishauses veranlassen die Kreisverwaltung zu einem gewagten Schritt: Zum 15. April sollen Faxgeräte landkreisweit aus dem Verkehr gezogen werden.
Ohne Verbote scheint es nicht zu gehen. „Wir müssen einsehen, dass wir bei der Digitalisierung der Ämter mehr Tempo machen müssen. Und das sofort“, wie die mit der Beseitigung der Faxgeräte beauftragte Digitalisierungsexpertin Aprill Firstan erklärt. Nach wie vor reiße die Papierflut nicht ab. Jährlich verursachen allein Faxe 11, 7 Tonnen Papier. „Das ist schon interessant, wenn man bedenkt, dass das Faxgerät nur eine technische Übergangslösung war. Technologisch gesehen, war ein Faxgerät schon bei der Erfindung ein Rückschritt. Auf den Markt kam es nur, weil man wusste, dass es sich verkauft“, so die Expertin. Wer ein Faxgerät für eine vertretbare Technik hält, der müsse auch glauben, ein Tamagotchi sei ein richtiges Baby. Aber nicht nur die erdrückende Papierverschwendung sei ein Grund für die Entsorgung der Faxgeräte. Auch seien sie technisch nicht mehr tragbar. Denn sie blockierten die Totalumstellung auf Glasfaser. „Sie sind damit einfach nicht kompatibel. Es ist, also ob man eine Kutsche an eine Steckdose stecken wollte,“ so Aprill Firstan.
Bewohner:innen des Landkreises können aber beruhigt sein: Die Verwaltung räumt eine Übergangsfrist von fünf Jahren ein. Danach stehe die Nutzung aber unter Strafe. Jedes Fax, das im Landkreis - egal an wen - versendet wird, wird dann mit einem Bußgeld von 14,22 Euro geahndet. Für notorische Faxer:innen kann es also teuer werden.