Offiziell „Engagierte Stadt“
Osterholz-Scharmbeck. Fast zehn Jahre sind seit der Gründung des bundesweiten Netzwerkprogrammes „Engagierte Stadt“ vergangen. Gefördert wird mit dem Projekt der Aufbau bleibender Engagementlandschaften in ausgewählten Städten Deutschlands, welche die gelungene Umsetzung bürgerlichen Einsatzes sichtbar machen. Am 1. Februar 2025 wird auch Osterholz-Scharmbeck in das Bundesprogramm aufgenommen, wodurch sich in kürzester Zeit ein lokales Netzwerk ehrenamtlicher Akteure aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft bildet.
Zusammenarbeit lokaler Gruppen
Einen genauen Einblick in das Förderprojekt gewann Bürgermeister Torsten Rhode beim Netzwerktreffen in Offenbach, wo er schnell das Potenzial für die eigene Stadt erkannte. „Im Sinne der ‚Best-Practice‘-Erfahrung fokussiert man sich auf den aktiven Austausch mit anderen Kommunen, um die Vielfalt ehrenamtlicher Institutionen vor Ort gewinnbringend nutzen zu können“, erläutert Rohde. Einmal mehr sei ihm so bewusst geworden, welche Kraft durch die Zusammenarbeit lokaler Akteursgruppen entstehe. „Den diesjährigen Beginn des Projekts betrachte ich als ‚erste Keimzelle‘ – als Motivation für Vereine und Initiativen selbst dem Netzwerk beizutreten“, motiviert er. Stolz sei man schon jetzt auf die Bandbreite an Institutionen, die von Beginn an die Kerngruppe des Programmes bilden. Neben Volkshochschule und Diakonie, dem Osterholzer Mehrgenerationenhaus und den Stadtwerken, sind es das Haus der Kulturen, der Wirtschaftstreff, die Seniorenbegegnungsstätte sowie das Jugendhaus, die sich im neu entstandenen Projekt engagieren.
„Unsere Aufgabe als VHS ist es, Menschen aus der Region zu unterstützen, sich privat als auch im sozialen Bereich weiterzuentwickeln“, berichtet Gabriele Haar. Künftig wolle man deshalb „Engagement-Lotsen“ ausbilden, die über Potenziale eines Ehrenamts informieren, so die Fachbereichsleiterin. „Auch wir vom Mehrgenerationenhaus wollen uns in Zukunft Fortbildungen widmen, die die Chancen des Ehrenamts aufzeigen“, ergänzt Anka Cordes.
„Für die Stadtwerke hat das Thema ‚Lebensqualität‘ schon immer einen hohen Stellenwert“, erläutert Carolin Novak. Die Institution sehe sich deshalb als Multiplikator, um Menschen mit Expertise und interessierte Ehrenamtliche zum Austausch an einen Tisch zu bringen.
Ehrenamt attraktiver machen
Anliegen des Bundesprogrammes sei es generell, die allgemeinen Rahmenbedingungen für städtisches Engagement zu verbessern, erklärt Dr. Ulrike Baumheier, Sachgebietsleiterin am Campus. „Da die Übernahme von Ehrenämtern auch in unserem Landkreis immer weiter sinkt, müssen wir über neue Formate und Wege nachdenken, freiwilliges Engagement vor Ort attraktiv zu bewerben“, betont Baumheier, die das Projekt federführend begleitet.
Das bundesweite Konzept des Lern-Netzwerkes „Engagierte Stadt“ ermögliche außerdem den direkten Austausch mit anderen Städten, ergänzt Kollegin Neele Engel. „Man erkennt, dass andere Kommunen teilweise in ähnlichen Krisen stecken, woraus sich eine ganz neue Motivation ergibt, gemeinsam Lösungen zu entwickeln“, so die Campusmanagerin.
Um das vielfältige Engagement regionaler Vereine vorzustellen, einen ersten Einblick in das Netzwerkprogramm zu erhalten und neue Partner:innen zu gewinnen, veranstaltet das Team um Baumheier und Engel am 29. März 2025 eine Engagement-Messe im Medienhaus. „Wir möchten das Event möglichst kreativ und lebendig gestalten, sodass alle Initiativen und Vereine aus dem Landkreis zur Teilnahme eingeladen sind“, betont Baumheier. Die Beteiligung in Form eines Informationsstandes sei ebenso gerne gesehen wie kreative Aktionen, die das jeweilige Ehrenamt der Institutionen greifbar machen.
Weitere Informationen zum Projekt sowie das Anmeldeformular zur Messe erhalten Interessierte auf der Website engagiertestadt.de/osterholz-scharmbeck. Anmeldeschluss ist Freitag, 13. Dezember.