Alfons Volmer

Outer-Space: Studierende entwickelten Zukunftskonzept für Museumsanlage

Osterholz-Scharmbeck. Die Museumsanlage soll zur Steigerung der touristischen Attraktivität der Kreisstadt modernisiert werden. Verschiedene Pläne dazu entwickelt haben Studierende der Architektur und des Integrierten Designs.
Die Studierenden stellten ihre Projekte im Kreishaus vor. Die Tafeln sind noch bis zum 19. Juli anzuschauen.

Die Studierenden stellten ihre Projekte im Kreishaus vor. Die Tafeln sind noch bis zum 19. Juli anzuschauen.

Osterholz-Scharmbeck fristet im Vergleich zum Publikumsmagneten Worpswede touristisch gesehen ein eher bescheidenes Dasein. Das soll nicht so bleiben. So hat man 2018 in einer Machbarkeitsstudie erörtert, wie beispielsweise die große Museumsanlage modernisiert, aufgewertet und durch eine entsprechende Attraktivitätssteigerung und Außenwerbung auch überregional bekannt werden könnte. Den Stein ins Rollen gebracht hat letztendlich ein Gespräch über die Entwicklung und mögliche Veränderung der Museumsanlage zwischen der Professorin Ulrike Mansfeld, Dekanin der Fakultät Architektur, Bau und Umwelt an der Hochschule Bremen und Dr. Detlef Risch, dem Vorsitzenden des Fördervereins.
Es kam im Folgenden zu einem Kooperationsprojekt der Masterstudiengänge Architektur der Bremer Hochschule und Integriertes Design der Bremer Hochschule für Künste. Dessen Ergebnisse wurden in der Ausstellung „Outer Space - Die Kristallisation der Landschaft“ zusammengefasst und in der vergangenen im Foyer des Kreishauses 1 eröffnet.
Kreisdezernent Dominik Vinbruck eröffnete in Vertretung des Landrats die Ausstellung mit den Worten mit Blick auf die von einer Jury ausgewählten Präsentationstafeln und -modelle: „Ich bin zwar erstaunt und begeistert darüber, was hier bereits nach nur drei Monaten an interessanten, fantasievollen, visionären und professionellen Ideen vorgezeigt werden kann, bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob sich auch alle Vorhaben realisieren lassen.“
 
Ein zusätzliches Gebäude
 
2019 sei man abrupt energisch und effektiv durchgestartet, erklärt Dr. Detlef Risch. „Wir haben trotz der immer fester angezogenen Corona-Bremse neue Medien integriert und Konzepte für eine optimierte Außenwirkung sowie dauernde Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie NaBu, BioS, Schulen, Kindergärten etc. mit dem langfristigen Ziel entwickelt, eine zukunftssichere Professionalisierung des Museumsbetriebes zu erreichen.“
Dabei sei auch deutlich geworden, dass ein zusätzliches Gebäude als zentraler Dreh- und Angelpunkt erforderlich sei, weswegen auch darüber beraten wurde, welche neuen Wege der Finanzierbarkeit künftig beschritten werden könnten, da die öffentliche Hand erwartungsgemäß nicht auf Dauer geöffnet bleiben dürfte. Von solchen neuen Wegen auf Europa-, Bundes- und Landesebene hätte Ulrike Mansfeld gern mehr vom Landrat erfahren, denn sie denke - Gegensatz zu Vinbruck -, dass „jede hier vorgelegte Planungsstudie realisierbar ist.“
 
Die Entwicklung
 
Was also wurde wie entwickelt?“ Wir haben uns zunächst interdisziplinär mit der Kernfrage ‚Was kann ein Vogelmuseum wirklich leisten?‘ befasst und eine Exkursion per Fahrrad durch die umliegende Region gemacht. Die Landschaft war für alle beeindruckend und die dann angesteuerte Museumsanlage schrie förmlich nach einem infrastrukturellen Update, da juckte es schon kräftig in den Architektenfingern. Alle waren sich einig darüber, das Vogelmuseum schützen, bewahren und in die Zukunft bringen zu wollen.“ Die zukunftsorientierte Aufwertung der Museumsanlage mit teil visionären Umbauplänen soll u. a. durch eine interne Zentralisierung und ausgedehnte überregionale Vernetzung mit wissenschaftlicher Anbindung erfolgen. Dabei soll die bisherige traditionelle und natürliche Entwicklung aber nicht verleugnet werden.
 
Verschiedene Einflüsse
 
Die Umgestaltung nimmt sich nicht zuletzt deshalb visionär aus, weil die angehenden Baumeister:innen verschiedenste Backgrounds einfließen ließen. Spanische, mexikanische und sudanesische Einflüsse sorgen für ein variationsreiches architektonisches Potpourri.
Trotz oder gerade weil manchen der Teilnehmenden die hiesige Landschaft total fremd ist, haben sie sich bei ihrer Planung mit großer Sorgfalt, Motivation, Fantasie und Energie in die besondere Naturlandschaft und das geschichtsträchtige Areal der Museumsanlage hineinversetzt. So kann es Norbert Nowka, Geschäftsführer der Museumsanlage, in Anbetracht der vielfältig aufbereiteten Themen kaum erwarten, dass ihre Umsetzung bald beginnt.
Bei wem die bearbeiteten die Projektthemen Tor zur Hammeniederung, Moornest, das Grüne Portal, Roots, Naturtraum, Forschungslandschaft, Lebensort Osterholz, Kurzurlaubszentrum, Moorherberge, Ort der Begegnung am Moor, Vogeltour an der Hamme, Museumsdorf Naturnah, PALUDI-Zentrum OHZ, Hotel und Moor, Tour de Moor, Die Moorbibliothek, Stadt-Land-Kunst und Begegnung im Torfquartier Interesse wecken - die Ausstellung läuft noch bis zum 19. Juli.


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