Positive Jahresbilanz
Landkreis Osterholz. Landrat Bernd Lütjen stellte gemeinsam mit der Erstin Kreisrätin Heike Schuhmacher, Krankenhausleiterin Doris Sonström und dem Vorsitzenden des Krankenhausausschusses Wilfried Pallasch den Jahresabschluss des Kreiskrankenhauses für das Jahr 2022 vor.
Pandemie und Krieg
Das Jahr 2022 sei für das Krankenhaus bei weitem kein normales Jahr gewesen. Auch wenn viele Einrichtungen die meisten Corona-Beschränkungen abschaffen konnten, so war das Krankenhaus längst noch nicht befreit davon. Neben den Hygiene-Maßnahmen und den Einschränkungen für Besucher:innen, stellten besonders die Corona-Patientinneneine Herausforderung dar. „Wir hatten im Jahr 2022 so viele Corona-Behandlungen wie in der gesamten Pandemie-Zeit nicht“, erklärt Doris Sonström. Und auch der Schweregrad der Fälle sei gestiegen, jedoch konnte ein Leistungsrückgang von etwa acht Prozent verzeichnet werden.
Nicht nur die Pandemie, sondern vor allem der Angriffskrieg auf die Ukraine oder viel mehr dessen Folgen, beeinflussten das Krankenhausgeschehen. So gab es auch hier Kostensteigerungen, wie etwa in den Bereichen Lebensmittel und Energie.
Auch der Fachkräftemangel gehe nicht spurlos an dem Krankenhaus vorbei, jedoch nicht in dem Umfang, wie man es aus anderen Häusern kenne sagt Wilfried Pallasch.
Positive Bilanz
Landrat Bernd Lütjen erklärt, dass auf Ausschreibungen immer gute und qualifizierte Bewerbungen kommen. Das zeuge von einem guten Ruf. Die Mitarbeiter:innen des Kreiskrankenhauses versuchen alles, um die Arbeit für das Team aber auch den Aufenthalt für die Patientinnen so angenehm wie möglich zu gestalten. So seien sie zum Beispiel in der Digitalisierung wesentlich weiter als andere Häuser. „Wir haben auf allen Stationen digitale Pflege- und Behandlungsakten. Außerdem benutzen wir Tablets für die Wunddokumentation“, sagt Sonström.
Um einen genauen Blick aufden Ruf des Krankenhauses zu werfen, wurden im letzten Jahr zwei Patientenbefragungen durchgeführt, welche gut ausgefallen seien. Besonders die familiäre Atmosphäre sei oft hervorgehoben worden. Außerdem kämen viele Patienten von außerhalb des Landkreises. „Das heißt für mich, dass wir eine besondere Strahlkraft haben. Ich mache mir persönlich keine Sorgen um das Kreiskrankenhaus“, so Pallasch.
Der Bilanzgewinn von 798.000 Euro unterstreiche die Aussage. „Wir sind sehr froh, dass wir mit unserem Kreiskrankenhaus seit Jahren schwarze Zahlen schreiben“, so Lütjen.
Ausblick in die Zukunft
Das Krankenhaus in Osterholz-Scharmbeck sei finanziell gut aufgestellt und erfreue sich großer Beliebtheit. Das sei mehreren Faktoren und Entscheidungen in der Vergangenheit zu verdanken. Das Haus bildet etwa selbst examinierte Kräfte aus. „Wir werden nur gut, wenn wir vernünftige Mitarbeiter haben“, stellt Lütjen fest. „Wir beweisen, dass auch kleine Häuser sehr gute Leistungen erbringen können“, führt Heike Schumacher fort.
Doch in der Zukunft sieht Wilfried Pallasch ein gesamtgesellschaftliches Problem. Mit über 500 Geburten pro Jahr, die im Kreiskrankenhaus durchgeführt werden, stehe der Landkreis gut dar. Die Zahl könne allerdings nicht gehalten werden, wenn keine neuen jungen Familien nachkommen. Die Infrastruktur im gesamten Landkreis müsse attraktiver für jüngere Menschen ausgebaut werden.
Das Krankenhaus-Team blickt positiv in die Zukunft und die Mitarbeiter:innen freuen sich, dass im kommenden Jahr 2024 die neue und moderne Intensivstation in Betrieb genommen werden kann.