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Rauf auf die Karriereleiter

Die BBS Osterholz lädt am 12. und 13. Oktober zum Berufsorientierungstag (BOT) zu sich ein. Erwartet werden rund 3.000 Schüler:innen.

Gemeinsam mit Bildungsreferentin Dr. Heike Schumacher (li.) freuten sich die stellvertretende Schulleiterin Jutta Finken (Mitte) mit den Sponsorinnen, dass der Berufsorientierungstag wieder in voller Präsenz abgehalten werden kann. Foto: cne

Gemeinsam mit Bildungsreferentin Dr. Heike Schumacher (li.) freuten sich die stellvertretende Schulleiterin Jutta Finken (Mitte) mit den Sponsorinnen, dass der Berufsorientierungstag wieder in voller Präsenz abgehalten werden kann. Foto: cne

Osterholz-Scharmbeck. „Über 150 Aussteller haben zugesagt“, freut sich Jutta Finken, stellvertretende Schulleiterin der BBS, die gemeinsam mit Verwaltungsleiterin Kerstin Binder den Berufsorientierungstag vorbereitet hat.

 

Die Rolle der Eltern

 

Die Berufsorientierungstage beginnen am Donnerstag-Abend, 12. Oktober, ab 19 Uhr in den Räumlichkeiten der BBS. „Diese Auftakt ist uns besonders wichtig“, so Finken. An dem Abend werden zum einen Vorträge gehalten. Es werden das Bildungsangebot der BBS Ohz, die Jugendberufsagentur, das Berufliche Gymnasium, die Fachoberschulen vorgestellt und ein Vortrag zum Thema „Berufswahl, Ausbildungssuche & Co - Berufswahlmedien richtig nutzen“ gehalten. Zum anderen ist es möglich, die vertretenen Unternehmen in entspannter Atmosphäre kennenzulernen. Die stellvertrende Schulleiterin Finken, aber auch die Vertreter:innen der Sponsoren: AOK, der IHK, des Landkreises, der Sparkasse, der Kreishandwerkerschaft, des Weser Kuriers und der Agentur für Arbeit betonen die Wichtigkeit, dass Eltern mit ihren Kindern diesen Abend nutzen. Viele Schüler:innen bräuchten noch etwas Unterstützung, um souverän in ein informatives Gespräch an den verschiedenen Ständen der Unternehmen zu kommen, so Renate Dibbern von der Kreishandwerkerschaft. Auch Schulleiterin Finken verweist darauf, dass Eltern nicht ihre Rolle bei der Berufswahl ihrer Kinder unterschätzen sollten. Das betreffe nicht nur das Berufsbild, sondern auch den Zugang zur sich verändernden Lebenssituation: dass man für sich selbst durch Arbeit Verantwortung übernehmen - selbstständig werden muss. Wenn Eltern und Schüler:innen diesen Weg in die Selbstständigkeit gemeinsam gehen, werde er einfacher. Und der Startpunkt könnte der Donnerstagabend des BOT sein. „Er liegt uns daher wirklich am Herzen“, so Finken.

 

Das Programm am Freitag

 

Die rund 150 Ausbildungsbetriebe, Innungen, Institutionen, Hochschulen und Einzelpersonen geben am Freitag Einblicke in Ausbildungsmöglichkeiten sowie spezifische Berufsbilder. Die Schüler:innen können hier über 100 verschiede Berufsbilder und Karrierechancen kennenlernen. Viele Unternehmen und Institutionen kommen dabei aus dem näheren Umkreis des Landkreises Osterholz. Doch auch für die, die es in die Ferne zieht, gibt es hier genügend verlockende Angebote.

In diesem Jahr sind auch einige neue Unternehmen dabei, wie Atals Air Service AG oder die Brelog GmbH. Auch werden - wie schon in den Vorjahren - mehrere Universitäten und Fachhochschulen um die Gunst der baldigen Schulabgänger:innen buhlen und ihre verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengänge präsentieren.

 

Fachkräfte sind Mangelware

 

Gut ausgebildete Fachkräfte sind derzeit Mangelware, und so suchen auch Banken, Steuerberater:innen und alle Pflegeberufe händeringend nach jungen Mitarbeiter:innen. „Das Angebot ist groß, die Nachfrage aber gering“, so Finken. Das unterstreicht auch Petra Raesch von der Agentur für Arbeit.

Der Grund dafür könne auch sein, dass viele junge Menschen gar nicht richtig wüssten, wo ihre Interessen liegen. Das drücke sich z. B. in vielen Ausbildungsabbrüchen aus, so Renate Dibbern. Umso wichtiger seien für den BOT Orientierungsgespräche Zuhause, damit die Jugendlichen an den Ständen auch wissen, was sie von den Unternehmen wissen wollen. Die richtigen Fragen zu stellen, setzt die Reflexion auf die eigenen Interessen voraus. Das betrifft nicht nur das Berufsbild, sondern auch die Form der Ausbildung. Will ich studieren, dual studieren oder gleich mit einer Ausbildung beginnen - Fragen, über die man sich Gedanken machen muss, die zu ordnen aber auch der BOT hilft.

 

Vorteilhafte Situation für junge Menschen

 

Die Situation ist aber zugleich auch eine günstige für junge Menschen. Da die Unternehmen händeringend nach Nachwuchskräften suchen, haben sie ihnen auch ordentlich was zu bieten und sie haben mehr als an Noten Interesse an der Person. Daran, ob sie echtes Interesse an dem Beruf und Zuverlässigkeit zeigt. Aber auch hier sollte man mit Bedacht vorgehen und auch sich kritisch hinterfragen. Eine Ausbildung nur deshalb zu beginnen, weil mir ein Handwerksbetrieb zum Einstieg einen Roller schenkt, kann nicht die Grundlage einer Entscheidung sein. Fragen z.B. danach, wie man während der Ausbildung betreut, wie man eingesetzt wird und welche Unterstützungs- und Feebackangebote machen die Firmen sind neben dem Interesse an der spezifischen Tätigkeit die richtige Grundlage, um zu einer Entscheidung zu kommen.

 

Vorbereitung ist alles

 

Damit der BOT für die interessierten Schüler:innen ein voller Erfolg wird, haben die BBS auf ihrer Homepage unter anderem einen „Messe-Knigge“ zusammengestellt, der den Schüler:innen wichtige Tipps und Hinweise gibt - von Kleiderordnung bis Vor- und Nachbereitung. „Gute Vorbereitung lohnt sich immer“, weiß Kerstin Binder, und rät den jungen Leuten, sich aus der Liste der angebotenen Berufe maximal sechs auszusuchen, deren Anbieter dann auf dem Berufsorientierungstag gezielt angesprochen werden können.

Auch sollte im Vorfeld ein aussagekräftiger Lebenslauf und eine Kurzbewerbung mit einem ansprechenden Foto zusammengestellt werden, den man auf dem BOT den Firmenvertretern übergeben kann. Ebenso sollten die Jugendlichen die Laufzettel, die sie von ihren Schulen erhalten haben, sorgfältig ausfüllen, denn nach Rückgabe an die Berufsbildenden Schulen werden auf ihrer Grundlage Zertifikate für die Schüler:innen ausgestellt, die dann später den eigenen Bewerbungsunterlagen beigefügt werden können.

Und für alle diejenigen, die noch nicht wirklich wissen, was sie einmal nach dem Schulabschluss machen wollen, bietet der BOT Einblicke in die Möglichkeiten, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen.


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