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Wünsche der „Zentren-Macher“

Die Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) hat die Werbegemeinschaften in Niedersachsen befragt und veröffentlicht nun die Ergebnisse.

Niedersachsen. Die Werbegemeinschaften in Niedersachsen sind zentrale Akteure für die Entwicklung von Zentren und für das Marketing einer Kommune. Sie organisieren Veranstaltungen, kümmern sich um die Weihnachtsbeleuchtung und tragen maßgeblich zur Belebung von Quartieren bei. „Leider bekommen diese, hauptsächlich ehrenamtlich als Verein organisierten Gruppen häufig zu wenig Spotlight. Das muss sich ändern, wenn wir die Diskussion um attraktive Innenstädte und Ortskerne mit allen relevanten Playern erfolgreich weiterführen möchten“, ist Monika Scherf, Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen, überzeugt.

Die IHKN hat daher eine Umfrage unter den Werbegemeinschaften in den niedersächsischen Kommunen durchgeführt. Neben der personellen, strukturellen und finanziellen Ausstattung geht die Umfrage im Weiteren ein auf besondere Herausforderungen, durchgeführte Projekte und deren Erfolgsmessung sowie auf die Zusammenarbeit der Vereine mit der Kommune und ihre Wünsche an die Politik.

 

Werbegemeinschaften wünschen sich Förderprogramm

 

„Die Umfrage zeigt uns deutlich, wo die Vereine politischen Unterstützungsbedarf sehen. Ein eigenständiges Förderprogramm für die Werbegemeinschaften in Niedersachsen wird von über der Hälfte der Befragten gewünscht“, sagt Kathrin Wiellowicz, IHKN-Handelssprecherin. Bis dato gebe es in Niedersachsen laut IHKN zwar Fördermittel für Innenstädte. Diese seien aber ausschließlich von den Kommunen zu beantragen. „An eigenständigen Fördermitteln für die Macherinnen und Macher unserer niedersächsischen Zentren fehlt es aber – im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wie zuletzt beispielsweise in Baden-Württemberg“, so Wiellowicz.

Aber auch beim „Dauerbrenner“ Sonntagsöffnungen wünscht sich fast die Hälfte der Werbegemeinschaften ein Zutun der Landespolitik. Bei verkaufsoffenen Sonntagen stellen in der Regel die Werbegemeinschaften die Anträge und sind dann laut IHKN direkt mit der Problematik eines erforderlichen Anlassbezugs konfrontiert. Dessen Umsetzung werde jedoch von Seiten der Gewerkschaft ver.di allzu oft als unzureichend moniert und in der Folge häufig mit Eilanträgen oder Klagen vor dem Verwaltungsgericht zu Fall gebracht.

 

Planungssicherheit bei Sonntagsöffnungen

 

„Unsere Werbegemeinschaften engagieren sich mit hohem Einsatz für die Attraktivität und das Marketing unserer Innenstädte - sind beim Thema Sonntagsöffnung dann aber diejenigen, die wegen der häufig kurzfristigen Absagen auf die Nase fallen und auf den Kosten sitzen bleiben. Im Hinblick auf mehr Planungssicherheit für die Antragstellenden und mehr Entscheidungsklarheit für die genehmigende Kommune brauchen wir endlich klarere und verlässlichere Regelungen“, appelliert IHKN-Hauptgeschäftsführerin Monika Scherf an die Landesregierung.

Der „IHKN-Betriebsvergleich Werbegemeinschaften in Niedersachsen 2023“ gibt einen Überblick über deren Struktur, Mitgliederzahl und -entwicklung, über die Finanzierung, Herausforderungen und Projekte sowie über die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung in ihren Kommunen. Die sieben niedersächsischen Industrie- und Handelskammern haben die Werbegemeinschaften in Niedersachsen im Sommer 2023 mittels einer Online-Umfrage um eine aktuelle Einschätzung gebeten. Die PFD-Broschüre kann unter www.ihk-n.de/Werbegemeinschaften als PDF kostenfrei abgerufen werden.


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