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Zufrieden mit RAW Phototriennale Verantwortliche ziehen positive Bilanz

Worpswede (eb). Trotz widriger Umstände wurde die RAW Phototriennale ein Erfolg. Hohe Besuchszahlen, ein verjüngtes Publikum und mehr Menschen von außerhalb können die Verantwortlichen verbuchen.
Mehr junges Publikum besuchten das Festival. Nun  wird die nächste Phototriennale geplant.  Foto: J. Strasser

Mehr junges Publikum besuchten das Festival. Nun wird die nächste Phototriennale geplant. Foto: J. Strasser

„Eigentlich waren es gleich zwei Festivals in einem“, so Rüdiger Lubricht und Jürgen Strasser, die Verantwortlichen der RAW Phototriennale im Rückblick. Mit einem anspruchsvollen Programm, das erstmals auch die vier Häuser der Worpsweder Museumsverbundes bespielte, hatten sie zum einen die inzwischen dritte Auflage des Worpsweder Fotofestivals realisiert.?Zum anderen entwickelten sie aufgrund der widrigen Corona-Bedingungen den digitalen Zwilling RAW-FREI-HAUS, mit dem die Macher das Festival in den digitalen Raum transferierten, um es während des ersten Lockdowns im Frühjahr virtuell erlebbar zu machen.
Diese schnelle Reaktion brachte der dritten Auflage des Worpsweder Fotofestivals deutschlandweite Beachtung ein, wie auch Matthias Jäger, Geschäftsführer des Worpsweder Museumsverbundes, betont: „Kreativität und Einsatz haben dem Festival und dem Ort Worpswede insgesamt viel Aufmerksamkeit und Respekt eingebracht. Zu Recht, denn RAW war in der Beantwortung der Frage, wie die Kultur mit der akuten, völlig unerwarteten Herausforderung des Lockdowns umgehen kann, deutschlandweit ganz vorn mit dabei.“
 
Junge Besucher*innen
 
Mit rund 170.000 Aufrufen über verschiedene Social-Media-Kanäle war RAW-FREI-HAUS nicht nur eine der ersten, sondern auch eine der besucherstärksten Online-Ausstellungsreihen im Frühjahr 2020. Insgesamt entstanden über 40 Filme, die den Ausstellungsparcours und Teile des Vermittlungsprogramms u.a. mit Rundgängen, Portraits von Werkreihen, Künstlergesprächen digital aufbereiteten.
Die Ausstellungen, die nach der Wiedereröffnung der Museen Mitte Mai endlich auch real zu sehen waren, erreichten ein für den Kunstbetrieb ungewöhnlich junges und neues Publikum. 49% der Besucher*innen waren unter 50 Jahre alt, 60 % der Gesamtbesucher*innen waren erstmals bei RAW zu Gast. Auch der Einzugsbereich vergrößerte sich. Nur noch rund 46% der Besucherinnen kamen aus Bremen und Niedersachsen, damit entfällt nun über die Hälfte der Gesamtzahl auf andere Bundesländer und die europäischen Nachbarn.?
Um die Werke über den Sommer möglichst vielen Fotokunstinteressierten zugänglich zu machen, entschieden die RAW-Macher gemeinsam mit dem Worpsweder, die Laufzeit zu verlängern und die Ausstellungen im Barkenhoff, der Großen Kunstschau, dem Haus im Schluh, der Worpsweder Kunsthalle bis zum 1. November zu präsentieren. Auch die Ausstellungen in der Galerie Altes Rathaus und auf der Marcusheide konnten zur Freude aller Beteiligten verlängert werden.
 
Zufriedene Besucher*innen
 
Trotz Corona konnten die Ausstellungshäuser rund 35.000 Besucher*innen begrüßen. Laut Besucherbefragung zeigten sich 95% der Befragten mit der RAW Phototriennale sehr zufrieden und lobten insbesondere die qualitätvolle Auswahl der Fotografinnen und Fotografen sowie das stimmige kuratorische Konzept. Zu Publikumslieblingen entwickelten sich vor allem die Ausstellungen „Fokus Mensch“ im Haus im Schluh mit den spektakulären Werkreihen „I Am My Family“ von Raphael Goldchain und „Fokus Zeitenwende“ in der Worpsweder Kunsthalle mit dem Schwerpunkt auf Fotografie aus der ehemaligen DDR. Große Beachtung fand darüber hinaus die Preisträgerausstellung „Fokus Nachwuchs“ des Otto-Steinert-Preises, die in der Galerie Altes Rathaus Positionen junger Fotografie präsentierte.
 
Zufriedene Künstler*innen
 
Auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler zeigten sich zufrieden mit den Ausstellungen und ihrem virtuellen Gegenstück. Der Berliner Fotograf Ludwig Rauch schrieb etwa: „Danke an die Organisatoren für ihre Kreativität, für ihre Flexibilität, für ihre Entschlossenheit. Für uns Künstler in dieser schwierigen Zeit war das mehr als ein Festival. Es war auch Ermutigung, Lichtblick und Austausch.“
Für die Macher von RAW eine Ermutigung, weiter zu machen. In drei Jahren ist die dann vierte Ausgabe der RAW Phototriennale geplant - mit frischen Ideen und einem weiterentwickelten Konzept. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wieder mit einem digitalen Begleit- und Vermittlungsprogramm.??
 


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