Amelie Nobel

Doyle-Klassiker als Komödie

Etwas später als gewohnt feiert die Freilichtbühne am 2. August die Premiere des diesjährigen Abendstücks. Es wird voll auf den Brettern.
Insgesamt 20 Rollen gab es in „Der Hund von Baskerville“ zu besetzen. Regisseur Felix Sommer freut sich auf eine volle Bühne beim Abendstück.

Insgesamt 20 Rollen gab es in „Der Hund von Baskerville“ zu besetzen. Regisseur Felix Sommer freut sich auf eine volle Bühne beim Abendstück.

Bild: Amelie Nobel

Lilienthal. Thematisch entführt das Ensemble das Publikum in das viktorianische England mit viktorianischen Kostümen, der Kontrast könnte von außen aber kaum größer sein: das Gelände ist so modern wie nie, die Höge in Frankenburg ist neugestaltet und vollständig gepflastert worden. Die Arbeit auf der Freilichtbühne steht aber deswegen in diesem Jahr nicht still. Gerade ist Endprobenphase auf der Freilichtbühne Lilienthal.

Späte Premiere

Am 2. August wird es so weit sein: Das Abendstück der Freilichtbühne Lilienthal feiert seine Premiere. Normalerweise beginnen die Aufführungen deutlich früher, bereits im Juni. In diesem Jahr habe man sich aus wirtschaftlichen Gründen entschieden die Premiere nach hinten zu verschieben. So ist im Juni und Juli aufgrund der frühen Sommerferien, der Fußball-EM und den olympischen Spielen nicht mit einer hohen Publikumszahl zu rechnen gewesen, sagte der 1. Vorsitzende Jörg Flömer. Nun kann mit einer höheren Auslastung gerechnet werden. „Das haben sich die Schauspiel:erinnen verdient“, so Flömer. Für die Aufführungen des Abendstückes und Familienstückes im August und September sind bereits 4800 Karten vorbestellt worden. Die Erfahrung zeige sowieso, nach der Sommerpause läuft der Verkauf besser, so die Verantwortlichen.

Krimikomödie auf der Freilichtbühne

Gespielt wird in diesem Jahr „Der Hund von Baskerville“ in einer Version von Bernd Spehling. Im Original geht um einen schaurigen Hund, der bereits den Besitzer des Herrenhauses im Daartmoor getötet hat. Nun fürchtet auch dessen Erbe, Sir Henry Baskerville, um sein Leben. Um ihn zu beschützen, sollen Sherlock Holmes und sein Freund Dr. Watson das Geheimnis um den mysteriösen Hund lösen. Regisseur Felix Sommer hat sich für eine besondere Fassung des Stückes entschieden. Es handelt sich bei der Version von Spehling um eine Krimikomödie. Das Stück von Arthur Conan Doyle konnte sich am Ende gegen zehn weitere Vorschläge durchsetzen. „Es war uns wichtig ein Stück auszuwählen, dass in einer anderen Zeit spielt und ein anderes Genre bedient“, so Sommer. Im letzten Jahr hatte das Ensemble „Was ihr wollt“ von Shakespeare aufgeführt. Ein weiterer Pluspunkt des Stückes ist die große Anzahl an Rollen. Im Stück gibt es 20 Sprechrollen. Eine Besonderheit, denn das ist selbst für große Theaterhäuser schwer zu besetzen, die Nachfrage ist in diesem Jahr aber groß genug gewesen. „Es macht Spaß die Bühne vollzumachen“, beschreibt es Felix Sommer.

Viele Rollen, junge Schauspieler:innen

27 Schauspieler:innen spielen in der Produktion die 20 Rollen, manche von ihnen sind doppeltbesetzt. Erfreulich sei auch, dass in diesem Jahr viele junge Erwachsene auf der Bühne stehen. Eine von ihnen ist Jannika Till, die seit 10 Jahren auf der Freilichtbühne spielt. In „Der Hund von Baskerville“ spielt sie Mrs. Barrymore, die Haushälterin, die sich ihrem Mann gegenüber zu behaupten weiß. „Die beiden haben ihre schwierigen Momente, sind aber schon lange zusammen“, beschreibt Till die Beziehung der Angestellten des Sir Henry. Mr. Barrymore wird von Matthias Zikesch verkörpert. Für ihn hat das Stück vor allem großen Unterhaltungswert. „Wir wollen, dass die Menschen einen schönen, lustigen Abend haben“, sagt er. Das ist aber alles andere als einfach. Die Verantwortlichen sind sich einig: Luftig lockere Stücke sind schwieriger zu spielen als ernste Stücke. Nach England im 17. Jahrhundert geht es nun in das viktorianische England des 19. Jahrhunderts. Wichtig ist Sommer zu betonen, dass zwar das gesellschaftliche Bild von vor 130 Jahren gezeigt werde, die gesellschaftlichen Verhältnisse aber nicht aus heutiger Sicht bewertet werden sollten. „Es ist eher ein Time-Piece, das unterhalten soll“, so Sommer. Denn alleine das Lösen des Kriminalfalls würde das Publikum unterfordern.

Vorstellungen

Die Premiere für das Abendstück, basierend auf dem dritten Roman von Arthur Conan Doyle, findet am 2. August um 20 Uhr auf der Freilichtbühne Lilienthal statt. Eine Nachmittagsvorstellung ist am 4. August um 16 Uhr geplant. Weitere Vorstellungen finden vom 8. August bis 5. September jeweils um 20 Uhr statt. Die letzte Vorstellung wird dann am 6. September aufgeführt. Auch das Familienstück „Aladin und die Wunderlampe“ wird nach der Sommerpause noch neunmal gespielt werden. Tickets für eine der Vorstellungen können Interessierte unter https://fblilienthal.de erwerben.


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