Heiner Wenk

Heiners Streifzüge: Rudern, Laufen, Springen

Sport macht das Leben schöner - erzählt Heiner Wenk in seiner Kolumne, obwohl er sich beim Sportabzeichen gleich zwei Zerrungen zugezogen hat.

Der Sommer ist fast vorbei, doch das Leben findet nach wie vor an der frischen Luft statt, für Ausdauersportler in unserer Region häufig auch auf und am Wasser. Wer radeln will, kann seine private „Dreiflüssetour“ über Wörpe, Hamme und Wümme fahren, auf der Hamme wird „Stand-Up“ gepaddelt, Kanu gefahren und gerudert, es wird gewalkt und gejoggt.

Ich selbst rudere seit über 25 Jahren in diesem herrlichen Revier, ich habe auch ein Büchlein darüber geschrieben („Rudergedanken“, Seemann Publishing, 2021), und über die Auswirkungen des Sports habe ich Vorträge gehalten: Alle Organsysteme, das Gehirn und das Nervensystem, das muskuloskelettale System, das Herz-Kreislauf-System, die Atmung und auch der Verdauungstrakt, alle profitieren von gut dosiertem Ausdauersport.

Rudern trainiert viele von den „motorischen Grundfähigkeiten“: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Je älter man wird, desto wichtiger ist es, sich diese Fähigkeiten zu erhalten. Die Leistungsfähigkeit nimmt bekanntlich im Alter ab, obwohl sehr beeindruckend ist, wie lange trainierende Ausdauersportler den Leistungsabfall hinauszögern können. Wie viel man leisten muss, wie weit springen und wie schnell laufen, kann man auf der Internetseite des deutschen olympischen Sportbundes nachlesen (www.dosb.de). Ach, by the way: wer zum ersten Mal das Sportabzeichen ablegt, muss nachweisen, dass er schwimmen kann.

Und wo kann man das Sportabzeichen ablegen? Im Verein/Sportabzeichen-Treff; bei der Sportabzeichen-Tour des deutschen olympischen Sportbundes; bei öffentlichen Terminen, die die Vereine, Kreis-/Stadtsportbünde oder das Sportamt ausschreiben.

Wie lief es bei mir?

Radfahren war kein Problem, Standweitsprung und Medizinballweitwurf gingen gut. Ich selbst muss mit 67 Jahren noch 2,90 m weitspringen, ich mache das beim „Verein für Sport und Körperpflege von 1848“ (VSK), in Osterholz. Ausdauer, Kraft und Koordination waren abgehakt.

Und dann als letztes der 50 Meter-Lauf: Start, und nach zwei Schritten ein Schlag in die linke Wade, beim nächsten Schritt in den rechten Oberschenkel. Muskelzerrung beidseits – erst einmal Totalschaden. Gerade war es Titelthema in der „Zeit“: Die schnellen, kraftvollen Muskelfasern vom Typ II lassen im Alter nach, während die langsamen, ausdauernden Typ I Fasern relativ stabil bleiben. Ich hätte es wissen können.

Für mein Sportabzeichen werde ich auf den 50 m Lauf verzichten und stattdessen schwimmen oder noch mal Rad fahren: Kurzstrecke.

Resumé

Aber auch, wenn es mit dem Sportabzeichen nicht klappt, gilt: Ausdauersport hält fit und macht das Leben schöner. Eine Untersuchung aus 2010 hat nachgewiesen, dass manchmal auch weniger mehr ist: Ein 64-jähriger Nichtraucher, der täglich eine bis 2 Meilen geht, reduziert sein Sterberisiko bereits erheblich: Das ist der Spaziergang mit dem Hund.


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