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Ärzte-Ehepaar Braun eröffnet Praxis-Neubau

Bremervörde (rgp). Am vergangenen Montag öffneten sich erstmals offiziell die Türen der neuen Praxis des Allgemeinmediziner-Ehepaares Ulrike und Benjamin Braun in der Bahnhofstraße 11a in Bremervörde.
„Wenn etwas mit den Menschen gesundheitlich nicht stimmt, muss man sich die Zeit für sie nehmen. Das ist uns sehr wichtig“. In einer eigenen Praxis kann man sie sich nehmen, so die Ärtze-Ehepaar Benjamin und Ulrike Braun.  Fotos: rpg

„Wenn etwas mit den Menschen gesundheitlich nicht stimmt, muss man sich die Zeit für sie nehmen. Das ist uns sehr wichtig“. In einer eigenen Praxis kann man sie sich nehmen, so die Ärtze-Ehepaar Benjamin und Ulrike Braun. Fotos: rpg

Das Ärztepaar hat die Entscheidung für Bremervörde sehr bewusst getroffen. Man möchte selbstbestimmter arbeiten, hat daher gar ein Angebot zum Oberarzt in einem Krankenhaus abgelehnt. Die wirtschaftlichen Zwänge einer Klinik und die Arbeit passen halt nicht immer zusammen. Ulrike Braun: „Ich bin ja nicht nur Ärztin, sondern auch Mensch.“ „Wir leben hier in einer ländlichen Region. Da geht ein enger Kontakt mit den Patienten einher. Alle Menschen hier sind sehr hilfsbereit“ ergänz ihr Ehemann.
 
Ein toller Zusammenhalt
 
Kennengelernt hat sich das Ärztepaar während des Studiums in Göttingen. Nachdem man anschließend in Bremen arbeitete, ging es zunächst weiter nach Braunschweig, in die Heimatstadt von Ulrike Braun (geb. Wolf). Als der Bremervörder Arzt Peter Neubauer Nachfolger für seine Praxis suchte, kam man mit ihm ins Gespräch, da er seit jeher der Hausarzt der in und bei Bremervörde lebenden Familie von Benjamin Braun war. „Er hat uns gefragt, ob wir nicht Lust hätten, seine Praxis zu übernehmen. Da wir uns etwas unsicher waren, haben wir während unseres Urlaubs einen Tag in seiner Praxis zur Probe gearbeitet. Doch bereits in der Mittagspause war uns klar, dass wir die Praxis übernehmen möchten. Es hat wirklich Spaß gemacht, mit dem tollen Team von Dr. Neubauer zu arbeiten. Uns fiel gleich der tolle Zusammenhalt auf, die große Kollegialität“, wie sich Ulrike Braun erinnert. Und Benjamin Braun fügt hinzu: „Auch wir sind Freunde flacher Hierarchien. Und was uns ganz wichtig ist: Herr Dr. Neubauer hat für uns eine sehr wichtige Rolle gespielt. Sowohl beruflich, medizinisch, als auch menschlich. Zudem besteht privat zwischen uns ein toller Kontakt.“
 
Intensive Planung
 
Vor gut zwei Jahren übernahm das Paar dann die besagte Praxis. Doch für zwei Ärzte, ein umfangreiches Mitarbeiterinnen-Team sowie die umfangreiche Art der Diagnostik, wie die Brauns sie praktizieren, waren die vorhandenen Räumlichkeiten auf Dauer zu klein. So entschloss man sich zu einem Neubau, der im Mai 2019 begann. Am 17. August wurden nun erstmals Patient*innen in den hellen, von Holz und Putz dominierten Räumen behandelt. „Wir haben die Praxis so konzipiert, dass die Stationen im Prinzip unseren Arbeitsabläufen entsprechen. Vorn, am Eingang, befindet sich der Patientenbereich, das Wartezimmer, Patienten-WC, Anmeldung / Tresen, EKG sowie das Labor zur Blutentnahme. Dann folgt der ärztliche Behandlungsbereich. Dazu gehören unsere Sprechzimmer, sowie der Ultraschallbereich. Dort arbeiten wir. Daher haben wir den Ultraschallbereich hinten eingeplant, nicht z. B. vorn. Der gesamte Patientenbereich ist ebenerdig zu erreichen. Im Obergeschoss befindet sich der `private´ Geschäftsbereich. Hier finden sich Umkleideraum, Aufenthaltsraum, Archiv. Patientenverkehr gibt es hier nicht. Ebenso wenig befindet sich im Neubau eine Arztwohnung“, erklärt Ulrike Braun die Konzeption der neuen Praxis.
 
Kein Massenbetrieb
 
Obwohl das neue Gebäude über zehn Telefonleitungen verfügt, sind manchmal leider alle Leitungen besetzt. Das liegt u. a. auch daran, dass pro Tag rund 50 hilfsbedürftige Personen unangekündigt in die Praxis kommen. Manche Symptome können zwar schnell behandelt werden. Dennoch sorgt der unvorhergesehene Andrang oft für Stau. „Wenn etwas mit den Menschen gesundheitlich nicht stimmt, muss man sich die Zeit für sie nehmen. Das ist uns sehr wichtig. Im Moment haben wir einen Aufnahmestopp für neue `Hausarzt-Patienten´, weil wir uns individuell ausreichend Zeit nehmen möchten. Das ist das Wichtigste. Sonst hätten wir einen Massenbetrieb. Selbst mit zwei Ärzten sind wir hier stark an der Kapazitätsgrenze.“
Deshalb bestehen erste Überlegungen, eine dritte Ärztin bzw. einen dritten Arzt dazu zu bitten, um die Praxis weiterzuentwickeln.


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