Armin Laschet spricht mit Landwirt:innen der Region
Obwohl die Einladungen zur Begegnung unter dem Thema „Der moderne ländliche Raum und seine Erwartungen an die Bundespolitik“ recht kurzfristig ausgesprochen worden waren, haben sich gut 50 geladene Gäste auf dem Rittergut von Hammerstein in Bockel eingefunden.
Funklöcher schließen
Organisiert vom Rotenburger Kreisverband der CDU um den Landratskandidaten Marco Prietz, kommen u. a. der CDU-Landesvorsitzende Bernd Althusmann, der Europaabgeordnete David McAllister, der Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann, Bundestagskandidat Carsten Büttinghaus, die Bockeler Bürgermeister-Kandidatin Michaela Holsten und MdL Eike Holsten der parteiinternen Einladung nach, den Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet in einer mit Tischen im Carré chic geschmückten Scheune gebührend zu empfangen. Forderungen des Landvolks
Hinter der Sitzreihe zur Rechten des Kanzlerkandidaten symbolisiert ein geparkter Mähdrescher der Firma Klaas eine Thematik, die Hausherr Alexander von Hammerstein wenig später in seiner Ansprache kommuniziert: „Was nützt mir ein Mähdrescher, der durch seine Programme auf zwei Zentimeter genau mähen kann, wenn ich online kein Netz habe, um die Daten zu empfangen?“ Seit Jahren würden er und seinesgleichen in einem Funkloch lebend jedoch hingehalten. Die Forderung ist klar: „Nicht Reden, sondern Handeln, Herr Laschet.“ Von Hammerstein ist Vorsitzender des Landvolk Niedersachsen-Kreisverbandes Bremervörde-Zeven. Seine Worte treffen bei den Gästen auf Zustimmung, der Kanzlerkandidat antwortet freundlich, gibt dem Hausherrn teilweise gar recht. Anschließend fragt Christian Intemann, Vorsitzender des Landvolks Rotenburg aus Bothel, Fragen nach einer angemessenen Entschädigung für Landwirte aufgrund der Baumaßnahmen zur Südlink-Trasse. Laschet bemerkt, wie wichtig besagte Trasse für die Stromversorgung sei, stimmte Intemann jedoch zu, dass die Landwirte für entstandene Schäden entschädigt werden müssten.
Medizinische Versorgung
Marlene Geestmann, Vorsitzende des Zevener Kreislandfrauenverbands, äußert den Wunsch nach mehr Bauplätzen auf den Dörfern und spricht sich für eine bessere medizinische Versorgung aus. Weiterhin fordert sie bessere Arbeitsbedingungen u. a. für Pflegekräfte. Laschet entgegnet, dass wir als Gemeinschaft überhaupt zu einer neuen Bewertung von Arbeit kommen müssen. Früher hätte lediglich als Arbeit gegolten, was man als abhängig Beschäftigter leistete. Als Arbeit müsse jedoch auch z. B. Kindererziehung gewertet werden: „Die, die das tun, haben Anerkennung verdient“, so Laschet. Man habe mit der sogenannten „Mütterrente“ in Sachen Rentenversicherung diesbezüglich bereits einiges auf den Weg gebracht. „Doch alles muss realisierbar sein“, schließt Laschet ab. Marlene Geestmann stimmt ihm zu.
Keine Steuererhöhungen
Eine deutliche Antwort erfährt sie bezüglich ihrer letzten Frage, wie man unser Land nach der Pandemie denn wieder in Schwung bringen könne. „Unsere Überzeugung ist, dass Steuererhöhungen - Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Einkommenssteuer - Beschlüsse sind, die dieses kleine Pflänzchen Hoffnung auf wirtschaftliches Wachstum abwürgen“, so Laschet, um damit fortzufahren, wie die Unionsparteien diesbezüglich wieder durchstarten wollen: „Wir sind der Meinung, neue Arbeitsplätze entstehen, wenn wieder wirtschaftliches Wachstum da ist. Gerade für Familien wäre es fatal, dass wir sie in der Pandemie mit Liquidität unterstützen und jetzt als Erstes die Steuer erhöhen. Wo wir eigentlich wollen, dass sie investieren, neue Arbeitsplätze schaffen.“ Das würde all die Betriebe - die hier oft familiengeführt und fest verankert sind - in der Region betreffen. „Und für die“, weiß Laschet, „wären Steuererhöhungen jetzt Gift.“