

Bremervördes Bürgermeisterkandidat Jochen Hake begrüßte kürzlich die energiepolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, Dr. Julia Verlinden, in Bremervörde. Da Hake einige Jahre als Referent der grünen Bundestagsfraktion in Berlin arbeitete, verbindet ihn mit der Bundestagsabgeordneten Verlinden eine langjährige, gute Zusammenarbeit.
Wege aus der Klimakrise
Der Umwelt zuliebe setzen beide in ihrem Privatleben auf das Fahrrad – Verlinden hat eigenen Angaben zufolge bislang noch nicht einmal ein eigenes Auto besessen. Zudem reisen beide gerne mit dem Zug. Da war es keine Überraschung, dass Verlinden und Hake im Vorfeld der Veranstaltung nach ihren jeweiligen vorherigen Terminen gemeinsam am Bremervörder Bahnhof eintrafen.
Der folgende Diskussionsabend zum Thema „Wege aus der Klimakrise“ im Hotel Daub war denn auch gut besucht – auch die parteilose Landratskandidatin Dr. Gabriele Hornhardt war kurzfristig extra aus Kirchwalsede angereist. So entstand - zusammen mit den zahlreichen Gästen - eine lebhafte und interessante Diskussion.
Energiepolitischer Nachholbedarf
Die Bundestagsabgeordnete aus Lüneburg sieht in Deutschland einen großen Nachholbedarf in Sachen Energiepolitik. Ausgerechnet in unserem Land sei der Ausbau erneuerbarer Energien leider ins Stocken geraten. „Wir haben ein Konzept erstellt, was den Menschen ermöglicht, Unterstützung dabei zu bekommen, ihre Gebäude auf klimagerechte Rahmenbedingungen umzustellen. Dazu gehört auch ein großes Beratungsprogramm“, erklärt Verlinden. Sie würde gern standardmäßig Solaranlagen auf den Dächern von Neubauten installieren lassen. „So wie jedes Gebäude eine Haustür hat, hat es dann auch eine Solaranlage.“
Einen Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen diesbezüglich hätte die große Koalition von CDU/CSU und SPD noch nicht einmal auf die Tagesordnung gesetzt, was die Umweltwissenschaftlerin als bedauerlich und fahrlässig empfinde. Sie hätte es gern gesehen, wenn zukünftig die Stromversorgung z.B. zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt werden könnte. „Die jetzige Bundesregierung hat jedoch eine Obergrenze festgelegt, wie viele Solaranlagen pro Jahr gebaut werden dürfen. Investor:innen, Flächen und Genehmigungen für viel mehr wären da“ so Verlinden. In puncto Verkehrswende sieht die Autobahngegnerin insbesondere im ländlichen Raum Chancen. So wünscht sie sich, dass jeder Ort mit mehr als 500 Einwohner:innen von 6 bis 22 Uhr stündlich mit einem Bus angefahren werden könnte.