"Kaum zu glauben": Ein Bremervörder im Fernsehen
Die Einladung
Früher gab es die Ratesendung „Was bin ich“, in der eine Jury Berufe von Gästen erraten musste. Die Show „Kaum zu glauben“ hat einen ähnlichen Inhalt. Hier soll das Rateteam von Moderator Kai Pflaume herausbekommen, welche Geschichte sich hinter einem Gast verbirgt. Der Gast der Show, die am 28. August im NDR um 22.05 ausgestrahlt wird, ist der Bremervörder Unternehmer Boris Thomas.
Wer ist Boris Thomas?
Boris Thomas leitet mit seinen beiden Geschwistern Pirka von der Wense und Gunnar Thomas in dritter Generation verschiedene Firmenkomplexe der Bremervörder Thomas Holding. „Es erfüllt mich immer mit Stolz und Dankbarkeit, dass ich seit mehr als 30 Jahren für dieses Unternehmen tätig sein darf. Von meinem Großvater 1935 gegründet, von meinem Vater expandiert, ist es bis heute ein klassisches Familienunternehmen. Seit der Erfindung des ersten Lattenrostes der Welt ist es unser Anspruch, die Welt mit neuen Ideen zu verändern und immer ein Stück zu verbessern“, sagt der nicht zum ersten Mal im NDR auftretende Bremervörder Unternehmer und TV-Gast.
Die Geschichte
Der ursprüngliche Firmengründer, „Großvater“ Karl Thomas, handelte seinerzeit impulsiv, tüftelte Ideen aus und zückte als Handwerker oder Künstler den Hobel. Sohn Wilfried Thomas brachte später kaufmännische bzw. strategische Energien ins Unternehmen ein. Nach seinem Holztechnik-Studium ermöglichte der junge Ingenieur mit seinem Fachwissen die Industrialisierung des elterlichen Betriebs. Wilfried Thomas erkannte die Trends, begleitet das Handwerksunternehmen in ein neues Zeitalter, indem er ab 1950 komplett auf die lukrative Serienproduktion von Polstermöbeln umstellte.
Etwas später lernten die beiden Innovatoren den kreativen Schweizer Denker Thomas Hugo Degen kennen. Letzterer wurde schnell zum guten Freund und berichtete schließlich begeistert von seiner neusten Erfindung: Um seine Frau Else von nächtlichen Rückenschmerzen zu kurieren, experimentierte Degen mit gebogenen Holzleisten, die er unter die Matratze legte. Seine Versuche hatten Erfolg, der Ehefrau ging es nachweislich besser. Sofort erkannten Karl und Wilfried Thomas das Potenzial der Idee. Sie tüftelten aus, wie man Holz biegen und federnde Holzleisten in Serie fertigen könnte.
Das Lattenrost
Diese federnden Holzleisten sind das, was auch der Volksmund schon lange unter dem Begriff Lattenrost kennt. 1957 standen Karl und Wilfried Thomas erstmals, zusammen mit Hugo Degen, auf der Möbelmesse in Köln. Voller Stolz präsentierten sie ihr neues Produkt „Lattoflex“. Beachtung bekamen sie jedoch vorerst nicht. Heute gibt es in den Industrienationen kaum ein Schlafzimmer, in dem nicht ein Lattenrost vorhanden ist oder war. Erst nach zehn Jahren sowie neuen medizinischen Erkenntnissen wurden Ärzte, Mediziner und Orthopäden hellhörig. Sie bestätigten, dass die menschliche Wirbelsäule beweglich gelagert werden sollte.
Der kommerzielle Durchbruch gelang zum Ende der 1960er Jahre. Lattoflex erlebte in den 1970er Jahren das goldene Zeitalter. Karl und Wilfried Thomas hatten mit ihrer Intuition richtig gelegen - im wahrsten Sinne des Wortes. Ob das Rateteam die Geschichte hinter Boris Thomas erraten hat, darf natürlich noch nicht verraten werden. Wer am Sonntag keine Zeit hat, muss nicht traurig sein - die Sendung ist ab Ausstrahlung noch drei Monate lang in der Mediathek abrufbar