Kritik am Bürgermeister
Bremervörde (eb). Im Rahmen der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbandes in Bremervörde äußerte der CDU-Vorsitzende Dirk-Frederik Stelling deutliche Kritik an der mangelhaften Kooperation mit Michael Hannebacher.
Der örtliche Gemeindeverband der Christdemokraten hat rund 300 Mitglieder. Davon kamen rund 50 im Januar zusammen, um turnusgemäß einen neuen Vorstand zu wählen. Außerdem berichteten die Landtagsabgeordneten Eike Holsten und Mohrmann über Neuigkeiten aus Hannover sowie aus dem Kreistag.
Die CDU untermauerte deutlich ihre Abgrenzung zur AfD. Die Partei sei nicht konservativ, sondern im weiten Teilen rechtsextrem. Dirk-Frederik Stelling betonte, dass die AfD keineswegs „wie die frühere CDU“ sei, denn die Partei Adenauers und Kohls hätte nie mit Demokratiefinden wie Putin geliebäugelt oder an menschenverachtenden Deportationsplänen gearbeitet.
Schlechte Stimmung in der Fraktion
Im Wesentlichen ging Stelling jedoch auf die Arbeit im Stadtrat ein: „Nach der Wahl vor zwei Jahren haben wir dem Bürgermeister unsere Hand zur Zusammenarbeit ausgestreckt. Leider funktioniert die Zusammenarbeit mit der Verwaltung nicht so, wie wir es uns erhofft hatten“, stellte Stelling während der Versammlung fest. Die Stimmung in der Fraktion sei entsprechend schlecht.
Stelling bekräftigte seine Forderung nach einer stärkeren Präsenz der Stadtverwaltung bei Fraktionssitzungen, um die Kommunikation zu verbessern. Er betonte, dass eine effektive Zusammenarbeit mehr als nur das Abnicken von Verwaltungsvorlagen bedeute. Im Gegenteil sei die Fraktion durch die geänderte Lage vielmehr gefordert sich mit eigenen Anträgen einzubringen – was sie auch mit besonderem Fleiß tue.
Besondere Sorgen äußerte Stelling über mangelnde Fortschritte im Baugebiet Vörder Feld, die zögerliche Handhabung des Themas kommunale Wärmeplanung sowie Unstimmigkeiten bei der Sanierungsplanung der Brunnenstraße. Die wichtigsten Impulse in den vergangenen zwei Jahren seien allesamt auf den Ratsfraktionen gekommen und nicht von der Verwaltungsspitze: Der Bau der neuen Kita am See, der Erhalt und die Sanierung des „OS-Würfels“ sowie die umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien.
„Schikane für Ehrenamtliche“
Ein weiterer zentraler Punkt der Kritik von Stelling war der Umgang mit dem politischen Ehrenamts durch den Bürgermeister. Insbesondere störte ihn, dass der Verwaltungs-Chef seiner Fraktion den Zutritt zu den städtischen Feuerwehrgerätehäusern verwehrt hatte und das angedachte Verbot von Infoständen auf dem Wochenmarkt. Stelling bezeichnete dies als „Schikane für uns Ehrenamtliche“.
In den Wahlen wurde Stelling einstimmig für weitere zwei Jahre als Vorsitzender bestätigt. Die Versammlung widmete sich auch den zukünftigen Aufgaben der Partei, darunter die intensive Auseinandersetzung mit dem Wirtschaftsstandort Bremervörde, der A 20 und dem Bremervörder Hafen.
Neuer Vorstand
Mit Kristin Harms und Vanessa Zobel hat der Gemeindeverband erstmals zwei Stellvertreterinnen an der Spitze. Mike Leenheer (Schatzmeister), Jonathan Wendeborn (Pressesprecher) und Niklas Brockmann (Mitgliederbeauftragter) wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Neu im Vorstand ist Jacqueline Preuß als Schriftführerin, die dem im vergangenen Jahr tragisch verunglückten Heiko Röding nachfolgt. Als Beisitzerinnen und Beisitzer komplettieren Kasem Alzuabi, Stefan Detjen, Gunnar Dücker, Christian Dilissen, Eileen Schröder, Bianka Grieschow-Pülsch, Kiljan Fischer und Melanie Prietz den Vorstand.
Die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft nahm der Mitgliederbeauftragte Niklas Brockmann vor. Mit Marion Hoheisel und Uwe Matthias wurden zwei Mitglieder für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt, die beide auch viele Jahre für die CDU im Stadtrat aktiv waren bzw. es im Fall von Uwe Matthias als Ratsvorsitzender noch sind. Wilfried Burfeindt gehört der CDU bereits sei 50 Jahren an.