Naturnahe Friedhöfe
Gnarrenburg. Einheitsgrün, gerade Bäume und gemähte Rasenflächen - so sehen die meisten Friedhöfe aus. Doch einige Städte und Gemeinden zeigen bereits, dass es auch anders geht und Friedhöfe zu wertvollen Rückzugsorten für Tiere werden können. „Besonders im Zeitalter des ungebremsten Artensterbens ist die Förderung von Biodiversität auch auf Friedhöfen unerlässlich“, erklärt die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Gnarrenburg, Simone Kasnitz, die Situation. Nun wurde auf dem Friedhof Klenkendorf der erste Schritt gewagt und eine 450 Quadratmeter große Blühwiese angelegt, die besonders für Wildbienen einen wichtigen Teil ihres Lebensraumes darstellt.
Unterstützt wurde die Aktion von dem Christlichen Jugenddorf Bremervörde (CJD). Die Jugendlichen haben eine kurzrasige Fläche mehrfach gefräst, geharkt, planiert und am Ende mit zertifiziertem Saatgut eingesät. „In sechs Wochen müssten die ersten Samen keimen“, sagt Ortsvorsteher Johann Steffens.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Umsetzung bedacht wurde, ist, dass die Nachfrage nach naturnahen Gräbern und Urnenbestattungen zunimmt. Dadurch entstehen viele ungenutzte Freiflächen, die kostenintensiv gepflegt werden müssen. Mit der Blühwiese fällt dies nun weg.
Mit der Hilfe einer Friedhofgestalterin wurden mehrere Module entwickelt, um den Friedhof parkähnlich zu gestalten. Die Module sollen in Zukunft mit den heimischen Bäumen und Sträuchern umgesetzt werden und die ökologische Wertigkeit wird steigen.