eb

Tafel Bremervörde muss umstrukturieren

Bremervörde (eb). Um mehr Menschen auf der Warteliste einen Zugang zu der Tafel zu ermöglichen, verändert die Tafel die Ausgabemodalitäten ab dem 6. September.
 
Das Team der Tafel versucht alles, um der wachsenen Kundschaft gerecht zu werden. Foto: Thorsten Eilers

Das Team der Tafel versucht alles, um der wachsenen Kundschaft gerecht zu werden. Foto: Thorsten Eilers

Die Tafel Bremervörde befindet sich seit einigen Monaten in einem zusätzlichen Krisenmodus. Immer mehr Menschen befinden sich aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in einer schweren wirtschaftlichen Situation, bzw. sind von Armut bedroht.
„Für uns als Tafel bedeutet dies ein immer größer werdender Kundenkreis, erhebliche Mehrbelastungen und zeitweilige Aufnahmestopps für neue Kunden. Dieser Zustand ist für die Mitarbeiter:innen und Verantwortlichen der Tafel Bremervörde und dem Trägerverein TANDEM e.V -soziale Teilhabe gestalten- schwer erträglich und erfordert immer wieder die Suche nach innovativen Lösungsansätzen,“ so Hans-Werner Gabriel, Leiter der Tafel Bremervörde.
 
Geänderte Ausgabemodalitäten
 
Die Ausgabemodalitäten werden ab dem 6. September geändert.Ab diesem Tag erhalten alle Kunden der Tafel die Möglichkeit, Ware in einem zweiwöchigen Rhythmus statt wie bisher wöchentlich zu erhalten. Der Aufnahmestopp für Neukunden wird vorübergehend aufgehoben.
Somit können alle derzeit auf der bestehenden Warteliste stehenden Familien und Einzelpersonen ebenfalls als Kunden von der Tafel profitieren. Die bisherigen Kunden werden in den Bezugsmöglichkeiten somit reduziert.
„In diesem Sinne ist eine gerechtere Verteilung der Lebensmittel an alle möglich und wir hoffen auf ein solidarisches Verständnis untereinander und verweisen ausdrücklich darauf, dass die Tafel keineswegs die Lösung der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Menschen sein kann, sondern nur ergänzende Unterstützung ermöglicht“, so der Leiter der Tafel weiter.
„Die Tafeln können nicht Ersatz für eine dringende erforderliche sozialstaatliche Lösung sein. Unser demokratischer Sozialstaat mit seiner offenen Gesellschaft verspricht allen Bürgerinnen und Bürgern eine gerechte Teilhabe, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft. Dieses Versprechen ist wertlos, wenn in Krisenzeiten Menschen, die von Armut betroffen oder bedroht sind, nicht dringend zielgenaue und wirksame Entlastung erfahren, Teilhabechancen bestehen“, so Andreas von Glahn, Vorsitzender des Tafel Trägervereins TANDEM e.V. -soziale Teilhabe gestalten-.
Wenn in absehbarer Zeit erneut hohe Zahlen an Neukunden und die Kapazitätsgrenzen erreicht werden, was zu befürchten sei, müsse man erneut flexibel reagieren, aber daran mag und will derzeit niemand in der Tafel denken. Schon jetzt seien fast alle an ihre Belastungsgrenzen angekommen, leisteten tolle Arbeit und seien hoch motiviert. Allerdings gebe es auch hier Grenzen und dürfe auch die emotionale Belastung aller Beteiligten in dieser Situation nicht unterschätzt werden, so die beiden Verantwortlichen weiter.
www.tandem-brv.de
tafel@tandem-brv.de
Spendenkonto der Tafel BRV:
DE76 2916 2394 3040400200


UNTERNEHMEN DER REGION