Unterrichtsausfall - Entschieden wird erst in den frühen Morgenstunden
Landkreis (eb). Das Sturmtief „Sabine“ sorgte am Montag für zahlreiche Unterrichtsausfälle vor allem im Westen und Süden Niedersachsens. Der ehemalige Regierungsbezirk Lüneburg, wozu auch der Landkreis Rotenburg (Wümme) gehört, war weniger betroffen. Hier hatten nur zwei von elf Landkreisen Unterrichtsausfall angeordnet. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) entscheidet in der Regel erst in den frühen Morgenstunden.
Bereits am frühen Sonntagabend hatten einzelne Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen entschieden, dass am Montag der Unterricht ausfallen müsse. Die Landkreise im ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg gehen hier etwas anders vor, erläutert der Erste Kreisrat Dr. Torsten Lühring: „Unterrichtsausfall großflächig anzuordnen, ist ein schwerer Eingriff in den Arbeitsalltag vieler Eltern. Deshalb machen wir uns die Entscheidung nicht leicht und entscheiden in der Regel erst in den frühen Morgenstunden, um möglichst dicht an der aktuellen Lage zu sein.“ Auch reiche eine bloße Unwetterwarnung nicht aus. Vielmehr setze man zusätzlich auf eigene Erkenntnisse der Straßenmeistereien, der Polizeiinspektion Rotenburg und der Einsatzleitstelle des Landkreises. Dort habe man die ganze Nacht über einen guten Überblick über das Einsatzgeschehen.
Am Sonntagabend hielten orkanartige Böen die Einsatzkräfte im Landkreis in Atem. Auch die Straßenmeistereien standen in Rufbereitschaft. Zahlreiche umgestürzte Bäume mussten bei schwierigen Witterungsbedingungen beseitigt werden.
Besonders stark betroffen war die Bundesstraße 440 zwischen Rotenburg und Visselhövede. „Natürlich wäre dies eine typische Lage für Unterrichtsausfall gewesen“, sagt Lühring. „Bis zum Beginn der Schülerbeförderung war aber noch mehrere Stunden Zeit und unsere Feuerwehren gaben ihr Bestes, die Straßen wieder frei zu bekommen.“
Hinzu kam, dass die orkanartigen Böen im Nordkreis um 2 Uhr und im Südkreis um 4 Uhr abflauen sollten. Ein kurzer Draht zur Einsatzleitstelle in Zeven und zur Polizei ergab dann auch bereits ab Mitternacht eine deutliche Entspannung der Lage. Trotzdem fiel die endgültige Entscheidung erst gegen 5 Uhr morgens: kein Grund für einen kreisweiten Unterrichtsausfall.
Denn dafür hätten die die Witterungsverhältnisse am Morgen so extrem sein müssen, dass eine Schülerbeförderung nicht mehr durchführbar oder der Schulweg eine unzumutbare Gefährdung darstellen würde.
Der Landkreis kann dabei immer nur eine pauschale Entscheidung für das ganze Kreisgebiet treffen, obwohl die Wetterlage im Norden und Süden sehr unterschiedlich sein kann.
Erziehungsberechtigte von Schülerinnen und Schülern bis Klasse 10 können ihre Kinder deshalb auch dann für einen Tag zu Hause behalten, wenn kein kreisweiter Unterrichtsausfall angeordnet ist, sie aber eine unzumutbare Gefährdung auf dem Schulweg durch extreme Witterungsverhältnisse befürchten.
Ordnet der Landkreis einen kreisweiten Unterrichtsausfall an, dann informiert er über den Rundfunk, über die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen (www.vmz-niedersachsen.de), über die eigene Internetseite www.lk-row.de/unterrichtsausfall und über die Landkreis-App, dort auch per Pushnachricht. Die App kann im App Store oder bei Google Play unter dem Stichwort „Landkreis ROW“ heruntergeladen werden.
Lühring abschließend: „Unsere Landkreis-App hätte ich wirklich gerne einmal für den Unterrichtsausfall genutzt. Letztendlich ist es aber dem selbstlosen Einsatz unserer Feuerwehren zu verdanken, dass dies nicht notwendig war.“