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Viel Show und Propaganda

Severin Pleyer hält den militärischen Mehrwert der russischen Wagner-Gruppe - trotz ihres Rufes als unbesiegbare Kampftruppe - für sehr begrenzt.

Sektionsleiter Werner Hinrichs (v. li.), Referent Severin Pleyer und der stellv. Sektionsleiter Axel Loos freuten sich über das Interesse am Vortrag in Bremervörde.

Sektionsleiter Werner Hinrichs (v. li.), Referent Severin Pleyer und der stellv. Sektionsleiter Axel Loos freuten sich über das Interesse am Vortrag in Bremervörde.

Bremervörde (eb). Pleyer, Doktorand an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg und Berater am German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS), referierte auf Einladung der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) jüngst vor zahlreichen Interessierten über Russlands Privatarmeen, von denen die „Wagner-Gruppe“ die bekannteste ist.

Er gab dabei einen Überblick über die Entstehung dieser Gruppen aus anfänglichen Militärberatern Russlands in Afrika während des Kalten Krieges bis zur Entwicklung eines vollständigen Geschäftsmodells militärischer Dienstleistungen zum Zwecke der Verschleierung und Gewinnerzielung in instabilen Regionen dieser Welt. Dabei seien Privatarmeen keine rein russische Erscheinung, sondern würden auch von Staaten wie USA, Süd-Afrika oder Israel bereitgestellt. Den militärischen Mehrwert der Wagner-Gruppe hält Pleyer trotz ihres Rufes als unbesiegbare Kampftruppe für sehr begrenzt und legte dar, warum sie für eine konventionelle Kriegsführung nur wenig geeignet sei – und schon gar nicht unbesiegbar.

Viel sei nur Show und Propaganda, was auch zu Konflikten mit der russischen Führung geführt habe, wovon nicht nur Progoschins Wendung gegen Moskau zeuge. Aber auch nach dessen Tod werde sich nicht viel ändern, das hinter der Wagner-Gruppe stehende Familienimperium sei weiter in Kontakt. Wichtig sei es, nicht alles, was man über diese und andere Söldnergruppe höre unreflektiert für bare Münze zu nehmen.


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