Ralf G. Poppe

Übergabe des Kulturpreises

Am vergangenen Wochenende wurde im Oste-Hotel der 19. Tag der Oste gefeiert. Zahlreiche Gäste wurden mit einem Preis geehrt.
Präsentieren stolz ihre Auszeichnung: Die Empfänger der sieben „Goldenen Hechte“.

Präsentieren stolz ihre Auszeichnung: Die Empfänger der sieben „Goldenen Hechte“.

Bild: Rgp

Bremervörde. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Osteland e. V. lud kürzlich zum 19. Tag der Oste in das Oste-Hotel in Bremervörde ein. Im Verlaufe der von AG Osteland organisierten Veranstaltung wurde im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sieben Mal der Oste-Kulturpreis „Der Goldene Hecht 2024“ verliehen.

Ausgezeichnet wurden Preisträger in den Rubriken Jugendpreis, Dorfleben, Heimatpflege, Kultur, Kunst, Film & Foto und Heimatgeschichte.

 

Festredner

 

Eröffnet wurde der 19. Tag der Oste von Harald Kleinmann, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins, der bislang, unterstützt von 63 Sponsoren, in 18 Jahren 120 „Goldene Hechte“ in 28 Kategorien sowie Preisgelder in Höhe von 54.000 Euro vergeben hat. Durch das Programm moderierte Hannah Wedemeyer (Klostergut Burgsittensen). Zunächst gab es jedoch - aufgelockert durch musikalische Beiträge der Bremervörder Hafensänger und JazzDuo & Friends - Redebeiträge von Marco Prietz (Landrat Landkreis Rotenburg), Richard Schütt (stellvertretender Landrats Landkreis Cuxhaven), Thorsten Heinze (Erster Kreisrat Landkreis Stade), Michael Hannebacher (Bürgermeister Stadt Bremervörde) und Dirk-Frederik Stelling (Ortsbürgermeister Bremervörde).

 

Preisträger Jugend, Dorfleben und Heimatpflege

 

Der erste „Goldene Hecht“ des Tages wurde an die Jugendabteilung vom Oste Yacht Club e. V. (OYC) aus Bremervörde verliehen. Der Verein hat sich dem Bootssport im Allgemeinen sowie der Förderung der Jugend in Sachen Ausbildung und Heranführung an den Boots- und Wassersport verschrieben. Im Jahr 1972 gegründet, gibt es seit 1976 eine Kinder- und Jugendabteilung. Sie bietet von Mai bis Oktober am Bremervörder Hafen Trainingsstunden für Kinder und Jugendliche ab neun Jahren an. Im Winter werden Theoriestunden angeboten, um das Wissen rund ums Segeln zu vertiefen. Die Kinder- und Jugendarbeit des OYC leistet laut AG einen wertvollen Beitrag zur Förderung junger Menschen in der Ostelandgemeinschaft.

Den „Goldenen Hecht“ in der Kategorie Dorfleben erhielt Albertus Lemke. Lemke lebt in Oberndorf, war im Deichverband sowie als Fußballtrainer aktiv und betreute das Schöpfwerk am Mu¨hlenfleth. Mit Ehefrau Renate unterstützt er den Heimatverein, zudem hat Lemke in rund 50 Mai-Wanderungen fast jeden Kilometer der Oste vorgestellt sowie Hunderte von Teilnehmenden zu den schönsten Punkten der Osteregion geführt. Zusätzlich ist er wiederholt vor TV-Kameras als Botschafter seines Dorfes und seiner Heimatregion aufgetreten.

Die Trophäe in der Rubrik Heimatpflege ging an die Offenser Erzähldiele. Sie wurde 2018 im Heeslinger Ortsteil Offensen eröffnet. Brigitte Kammigan-Brandt und Ehemann Harald-Gerd Brandt haben aus ihrem alten Bauernhaus in Eigenleistung Räume für die Erzähldiele geschaffen. Zu den Erzählabenden werden Zeitzeugen eingeladen, die über frühere Erlebnisse aus dem Osteland berichten. Die Diele der Familie Martens wird zudem u.a. für Fotoausstellungen genutzt.

 

Kultur, Kunst, Film & Foto, Heimatgeschichte

 

In Punkt Kultur hat sich Peter von Allwörden um das Osteland verdient gemacht. Der studierte Germanist und Politikwissenschaftler arbeitet als freier Autor, Journalist und Verleger. Während des Studiums war er bei der Deutschen Presseagentur, anschließend als Volontär bei den Lu¨becker Nachrichten aktiv. Danach engagierte er sich beim Stader Tageblatt, wo er Redakteur und später Leiter der Lokalredaktion wurde. Von Allwörden nahm die Anregung, ein Buch über die Elbe zu schreiben, sehr gern auf und gründete 2004 in Drochtersen den MCE-Verlag, mit dem er sein erstes Buchprojekt „Erlebnis Elbe“ veröffentlichte. Mittlerweile konnten mehr als 60 Neuerscheinungen veröffentlicht werden. Neben Bildbänden und Kochbüchern brachte der MCE-Verlag insbesondere Krimis aus dem Osteland heraus.

Der „Hecht“ für die Kunst geht an den Tanzkreis Engelschoff. Der Tanzkreis entstand 1980 als eine Volkstanzgruppe. Als die letzte Gaststätte in Engelschoff, einem kleinen Dorf der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten, schloss, in der sowohl Proben als auch Auftritte veranstaltet worden waren, baute der Verein das ,,Danz- un Klönhus“, das seit 1997 der kulturelle Mittelpunkt des Dorfes ist und faktisch als Dorfgemeinschaftshaus dient. Aus der ursprünglichen Volkstanzgruppe ist seit Jahren eine Vielzahl kultureller Aktivitäten entstanden.

Hartmut Mester sicherte sich den „Goldenen Hecht“ für Film und Foto. Der in Cuxhaven geborene Kfz-Meister begann bereits 1970 mit Super 8-Material zu filmen. Nach einer berufsbedingten Schaffenspause widmet er sich nun bereits seit Jahren wieder seinem Hobby. Neben der Präsentation von Orten in Cuxhaven, die in Verbindung mit Joachim Ringelnatz zu sehen sind, steht die Oste an vorderer Stelle seines Interesses. Durch häufige Besuche bei seinen Großeltern, die 1945 von Ostpreußen an die Oste gezogen waren, war die Leidenschaft für den Fluss und dessen Fähren geweckt worden.

Der „Goldene Hecht“ für Heimatgeschichte erfreut Esther Meyer-Biemold. Meyer-Biemold wurde in Zeven geboren. Sie studierte in Bremen Soziologie, Kultur- und Erziehungswissenschaft. Anschließend schrieb sie Artikel für die Zevener Zeitung und war in der Pressestelle der Firma Hanse-Net in Hamburg tätig. Sie ist eine treibende Kraft in der regionalen Geschichtsforschung, und wirkt im Vorstand des Vereins für Regionalgeschichte im Landkreis Rotenburg mit. Obendrein leitet sie die Fachabteilung Chronik und Schrifttum im Heimatverein der Börde Sittensen. Meyer-Biemold schrieb die Tister Dorfchronik, die ,,Biographie und Familiengeschichte von Caspar Detlev Baron von Schulte“ aus Burgsittensen sowie weitere historische Artikel und Aufsätze.


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