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Auf Hoetgers Spuren

Vom 18. August bis zum 8. September arbeiten sechs ausgewählte Bildhauer:innen auf dem Gelände der Galerie Altes Rathaus zum Thema „Licht - Form - Schatten“, um im Anschluss ihre Arbeiten im öffentlichen Raum auszustellen.

Inge Göbbel, der Worpsweder Bildhauer Christoph Fischer sowie Klaudia Krohn, Kultubeauftragte der Gemeinde Worpswede.

Inge Göbbel, der Worpsweder Bildhauer Christoph Fischer sowie Klaudia Krohn, Kultubeauftragte der Gemeinde Worpswede.

Bild: Limo

Worpswede. 2016 erwächst aus der Gemeindeentwicklung die ehrenamtliche Arbeitsgemeinschaft „Skulpturen im öffentlichen Raum“, die seitdem jährliche Ausstellungen lokaler Kunst im Worpsweder Zentrum organisiert. Die Arbeit der Gruppe um Kulturbeauftragte Klaudia Krohn finanziert sich rein über Fördergelder aus Stiftungen und orientiert sich an den wechselnden Kunstmotti des Künstlerdorfs.

Teil der Gruppe sind unter anderem der Worpsweder Bildhauer Christoph Fischer sowie Inge Göbbel, welche die Arbeit der Gemeinschaft als identifikationsstiftend für das gesamte Dorf empfindet. „Ohne die Worpsweder Bürger ließen sich unsere Projekte meist nicht realisieren, da viele Anwohner ihre Grundstücke als Ausstellungsfläche bereitstellen und oft freiwillig beim Errichten der Skulpturen helfen“, berichtet sie. So arbeite man aktiv im Sinne der Gemeinde und habe sich zum Ziel gesetzt, das Künstlerdorf Worpswede öffentlich zu visualisieren, betont Göbbel.

 

Der Austausch

Für Besucher:innen des Ortes wird die Kunst so bereits während eines Stadtbummels wahrnehmbar, was viele von ihnen zur Interpretation der präsentierten Arbeiten ermutigt. „Insgesamt begegnen die Bürger unseren Ausstellungen seit Jahren mit positiver Resonanz“, so Kulturbeauftragte Krohn, was die Arbeitsgruppe nun zur Organisation eines Bildhauer-Symposiums motiviert. Vom 18. August bis zum 8. September arbeiten dabei sechs ausgewählte Künstler:innen auf dem Gelände der Galerie Altes Rathaus zum Thema „Licht - Form - Schatten“.

„Eine fertige Skulptur bringen die Schaffenden schon am Tag der Anreise mit“, erzählt Klaudia Krohn, sodass bereits ab dem 19. August fünf Figuren in der Bergstraße zu sehen sind. Eine weitere Arbeit werde während des Symposiums fertiggestellt, wobei die Künstler:innen individuelles Material - von Stein über Holz bis hin zu Polyester - nutzen. Untergebracht sind sie während der sechs Wochen im Diedrichshof. „In der Unterkunft kann und soll es zum gemeinsamen Austausch zwischen den Beteiligten kommen“, bemerkt Krohn. Als Arbeitsplatz errichte man zusätzlich sechs Pagodenzelte auf dem Gelände der Galerie. Eines davon als „Ort der Begegnung“, in dem auch externe Besucher:innen in den Kontakt mit den Arbeitenden treten können.

 

Das Thema

Thematisch orientiert sich das Sommerprojekt am Leben und Schaffen des deutschen Bildhauers Bernhard Hoetger, dessen Werk den Worpsweder Kunststätten 2024 als Leitmotiv dient. Der bedeutende Künstler verwirklichte die Licht- und Schattenthematik damals in einem seiner Skulpturzyklen, der Sinnbilder menschlicher Tugenden sowie Laster repräsentiert. Einige der Werke stehen bis heute im weitläufigen Park seines ehemaligen Anwesens, dem Worpsweder Brunnenhof. Anlässlich Hoetgers 150. Geburtstags erarbeitet man deshalb nun passende Skulpturen, um Sponsoren der Arbeitsgruppe auf die aktive Kooperation lokaler Museen hinzuweisen.

Ergänzt wird die entstandene Arbeit des Symposiums durch eine mehrwöchige Ausstellung im „Alten Rathaus“, in der ab dem 24. August kleinere Arbeiten der sechs Künstler:innen zu sehen sind. Die neu entstandenen Skulpturen gelangen dann am 9. September in die Worpsweder Bergstraße. Als AG arbeite man zurzeit außerdem eng mit der lokalen Politik zusammen, um künftig Straßeninseln als feste Ausstellungsorte in der Innenstadt zu installieren.


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