Ukrainer:innen erreichen weiterhin den Landkreis
Seit Beginn des Kriegs sind bereits etwa 900 Personen aus der Ukraine im Landkreis Osterholz eingetroffen. Auch in dieser Woche konnte der Landkreis Osterholz erneut 26 Flüchtlinge aus der Ukraine begrüßen, die ihm durch die Landesaufnahmebehörde zugewiesen worden sind.
Durchschnittlich kommen über diesen Weg aktuell bis zu 25 Personen je Woche in den Landkreis. „Wir sind mit den Gemeinden zur zielgerichteten Unterbringung der Personen im regelmäßigen Austausch. Die Gemeinden agieren dabei sehr flexibel, es muss immer mal wieder spontan umgeplant werden“, so Landrat Bernd Lütjen. In der Regel teilt das Land etwa 12 bis 24 Stunden vor der Ankunft in Osterholz die genaue Anzahl sowie die familiäre Zusammensetzung der zu erwartenden Personen mit. Mit diesen Informationen können die Gemeinden direkt geeigneten Wohnraum zuteilen.
Nach einer ersten Erfassung und Verteilung der Geflüchteten auf die Gemeinden ist es erforderlich, dass die Personen für einen längerfristigen Verbleib im Landkreis Osterholz auch eine Aufenthaltserlaubnisse beantragen. Hierfür müssen sie in der Ausländerbehörde einen Termin wahrnehmen. Für die Aufenthaltserlaubnisse im Scheckkartenformat müssen die Geflüchteten unter anderem Fingerabdrücke abgeben und eine Unterschrift leisten, die wie beim Personal-ausweis in das Dokument eingefügt wird.
Ausländerbehörde bietet Termine auch am Samstag an
Aufgrund des anfangs sehr hohen Zustroms an Geflüchteten war es nicht möglich, diese Formalien bei allen Personen sofort zu erledigen. Damit nun allen schon im Landkreis befindlichen Geflüchteten schnellstmöglich geholfen werden konnte, schlug die Belegschaft der Ausländerbehörde selbst vor, die regulären Öffnungszeiten befristet auszuweiten. Der Landkreis hat so im Mai mittwochs und freitags über die üblichen Öffnungszeiten hinaus und zusätzlich an Samstagen die Ukrainerinnen und Ukrainer zu Terminen eingeladen. Landrat Lütjen freut sich über diesen Arbeitseinsatz: „Nur durch das Engagement der Kolleginnen und Kollegen war es möglich, bereits etwa 600 Anträge final zu bearbeiten. Die Hilfsbereitschaft ist beeindruckend.“ Dass es sich dabei um keine Selbstverständlichkeit handelte, zeige auch die Reaktion der Geflüchteten: „Zum Teil konnten sie nicht glauben, dass der Samstagstermin korrekt war und suchten bereits freitags den Weg ins Kreishaus.“
Für die Flüchtlingsunterbringung wird weiterer Wohnraum benötigt, daher können sich potenzielle Vermieterinnen und Vermieter weiterhin bei ihrem Rathaus melden.