AWO Osterholz fordert zügige Auszahlung des Klimageldes
Osterholz-Scharmbeck. „Der Bundesfinanzminister schiebt das Klimageld auf die lange Bank. Damit bricht er nicht nur ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, sondern spielt Soziales und Klimaschutz gegeneinander aus. Das ist so kurzsichtig wie unsolidarisch.“ So kommentiert Uwe Kempf, Kreisvorsitzender der Osterholzer Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Ankündigung der Ampel-Regierung, die Auszahlung des Klimageldes auf das Jahr 2027 zu verschieben. Einen „sozial gerechten Weg zu einer klimagerechten Gesellschaft“ könne es nur geben, wenn es einen Ausgleich für die steigenden Belastungen gebe, so Kempf.
Um das Klimageld doch noch durchzusetzen, arbeitet die AWO auf der Bundesebene in einem Bündnis zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Der Paritätische Gesamtverband, der Diakonie Deutschland, Greenpeace, Sozialverband VdK Deutschland, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie der Volkssolidarität Bundesverband. „Es wäre sicher eine gute Sache, wenn wir auch hier vor Ort dieses Thema miteinander beraten“, sagt Kreisvorsitzender Kempf. Die Sozialverbände seien gefordert, weil bereits jetzt Preissteigerungen durch die Anhebung des CO2-Preises auf 45 Euro pro Tonne wirksam würden und weil der Preis im Jahr 2025 um weitere 22 Prozent steigen soll. „Das trifft besonders stark Haushalte mit mittleren und niedrigen Einkommen“, sagt Kempf. Ursprünglich plante die Bundesregierung, das Klimageld zum Ausgleich der steigenden Preise für Heizung und Verkehr zum Zeitpunkt der Anhebung des CO2-Preises auszuzahlen. Nach
Berechnungen der Verbraucherzentrale Bundesverband stünden ab Januar diesen 139 Euro pro Person zur Verfügung. Mit steigendem CO2-Preis erhöht sich auch das Klimageld. Für 2027 könnte man mit über 250 Euro pro Kopf rechnen. Eine vierköpfige Familie könnte somit um 1000 Euro jährlich entlastet werden.