

Landkreis Osterholz. Auf einer Sonderveranstaltung des Kreiselternrates Osterholz informierten Mitarbeiter des SOS-Kinderdorfes über das Angebot der Erziehungs- und Familienberatung der Worpsweder Einrichtung und informierten die Anwesenden über den Rückzug aus einem anderen Beratungsbereich. Marlen Heidmann vom Vorstand des Kreiselternrates begrüßte an diesem Abend Sabine Wieczorkowsky (SOS-Bereichsleitung Beratungsangebote), Sonja Oelfke (Stellvertretende Einrichtungsleitung Personal & Marketing) und Sönke Zöllner (Psychologe) im Sitzungssaal des Kreishauses in Osterholz-Scharmbeck.
Beratungsstelle zu Familienthemen
Diplompsychologe Sönke Zöllner ist seit über 27 Jahren beim SOS-Kinderdorf tätig und macht seine Arbeit immer noch gerne. „Kein Tag ist so wie ein Tag zuvor. Es gibt immer wieder etwas Neues.“
Die Erziehungs- und Beratungsstelle für den Landkreis Osterholz hat ihren Standort seit 1997 „Hinter der Wurth 1“ und informiert, berät, stärkt und unterstützt Kinder, Jugendliche und ihre Eltern bei den täglichen Herausforderungen im Familienleben. Die Gespräche sind vertraulich, kostenlos, unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht und werden auf Wunsch anonym behandelt. In der Regel erfolgt eine Kontaktaufnahme telefonisch und je nach Problematik der Konfliktsituation folgen weitere Termine. Laut Zöllner sind im Schnitt drei bis fünf Gespräche notwendig, um zu einem Ergebnis in der Beratung zu kommen. Im Jahr treffen bei dem Team der Beratungsstelle bis zu 350 Anfragen ein.
Neben einer guten Vor- und Nachbereitung der Termine ist auch der Austausch und die Vernetzung mit Kooperationspartnern aus Schulen, Kindergärten, Ärzten und Therapeuten von großer Bedeutung. Die Gründe, warum die Beratungsstelle um Rat gefragt wird, sind vielfältig: Ängste und Sorgen bei Kindern und Jugendlichen können im Schulalltag, im Verlauf der Pubertät, durch psychische Erkrankungen und besonders häufig durch die Trennung der Eltern entstehen. Laut Sabine Wieczorkowsky waren alleine im letzten halben Jahr rund die Hälfte der Anfragen auf das Thema Trennung und Scheidung der Eltern zurückzuführen.
Rückzug bei Gewaltschutzberatung
Im Rahmen der Sitzung des Kreiselternrates verkündete Sonja Oelfke vom SOS-Kinderdorf Worpswede, dass man sich aus der Gewaltschutzberatung im Landkreis zurückziehen werde. Noch bis zum 30. Juni werde die Beratungsstelle in der Kirchenstraße 24 weiterhin besetzt sein. Als Begründung für diese Entscheidung verwies Sonja Oelfke auf neue bundesweit einheitliche höhere Kinderschutzstandards sowie auf strukturelle und finanzielle Aspekte. So sei unter anderem bei der Gefährdungseinschätzung zwingend eine externe Beratung vorzusehen. Das sei in den Kinderdörfern und Kinderdorf-Kitas in der heutigen Konstellation so nicht mehr möglich.
Neuer Ansprechpartner für die Gewaltschutzberatung ist der Landkreis Osterholz. Betroffene dürfen sich an Silke Schnaars, unter 04791/9302685 oder gewaltschutzberatung@landkreis-osterholz.de wenden.