

Bredbeck. Kürzlich öffnete in der Bildungsstätte Bredbeck die Ausstellung zum Werk der Osterholzer Künstlerin Corinna Schmelter-Pourian. „Für unsere Theaterproduktionen illustriert Corinna bereits viele Jahre Plakate und Programmflyer“, erzählt Kathrin Busch, die sich in Bredbeck der kulturellen Bildung widmet. Als kürzlich die Idee entstand, der oberen Etage des Hauses ein wenig Leben einzuhauchen, fiel die Entscheidung schnell auf das Werk einer Künstlerin, die sich der Bildungsstätte schon lange verbunden fühle, so Busch.
Fünf Räume zeigen Schmelter-Pourians Weg zur Bilderbuchautorin, der mit experimentellen Collagen begann und mittlerweile zwei Erwachsenenbilderbücher und ein Werk für Kinder hervorgebracht hat. „In meinem achten Lebensjahr habe ich mit dem Zeichnen begonnen, wobei es mich schon damals fasziniert hat, Text und Bilder zusammenzuführen“, erinnert sich die Künstlerin, deren Illustrationen während ihres Studiums erst noch einmal in die Schublade wanderten. Bis zur Coronazeit, als Schmelter-Pourian mit ihrem Portfolio den bekannten „Kunstanstifter Verlag“ überzeugte.
Geschichten für alle
So entstand der Kontakt zu Autorin Anna Job, mit der die Illustratorin für die Bildergeschichten „Salzige Milch“ und „Muschmamm“ zusammenarbeitete. Erwachsenenbücher, die vom Mutterwerden und Ich-bleiben erzählen, während sich Schmelter-Pourians erstes eigenes Werk „Alleinekind“ mit dem Großwerden als Einzelkind befasst. „Ich liebe dieses spezielle Genre, weil ich Geschichten für Erwachsene, Kinder und Familien bebildern kann“, schwärmt die Künstlerin, die mit ihrer Arbeit meist versucht eine zusätzliche Erzählebene zu schaffen.
Unterschiedliche Stile
Gerne wechsle sie zwischen verschiedenen Stiften und Motiven, da ihr sonst schnell langweilig werde, berichtet die Illustratorin. „Mein Mann sagt immer ‚Du zeichnest genau, wie deine Theaterstücke waren: mittenrein‘“, sagt sie schmunzelnd. Schmelter-Pourians grenzenlose Kreativität und das Spiel mit unterschiedlichen Stilen präsentieren auch die weiteren Ausstellungsräume, in denen Besucher:innen Auszüge aus ihrer noch unveröffentlichten Arbeit „Wir sind aber groß geworden“ finden. Hinzu kommen Ideen für imaginierte Buchcover, die Pourian jährlich für eine Instagram-Challenge gestaltet.
Mittlerweile zeichnet die Illustratorin fast alle ihre Bilder digital. „Mit der App ProCreate habe ich Zugriff auf sämtliche Zeichengeräte, die Illustrationen am Ende erstaunlich natürlich aussehen lassen“, erklärt sie. „Beinahe jede der bunten Illustrationen wirkt wie mit dem Bleistift oder Buntstift gezeichnet“, findet auch Busch, die den Rundgang in der oberen Etage gemeinsam mit der Künstlerin gestaltet hat. Für die Zukunft wünscht sich Schmelter-Pourian nur noch Bilderbücher zu illustrieren - am liebsten in ihrem Atelier „neon“ in der Bahnhofstraße in Osterholz-Scharmbeck.