Benjamin Moldenhauer

Filmwelten

Kinoprogramm vor Ort im Juli.

Eingerahmt von den langjährigen Sponsoren (l. außen Jens Themsen, r. außen Dirk Schmolke) können Rolf Tietjen, Ralf Brase und Uwe Böttjer, wieder voller Vorfreude auf die Sportwoche blicken.

Eingerahmt von den langjährigen Sponsoren (l. außen Jens Themsen, r. außen Dirk Schmolke) können Rolf Tietjen, Ralf Brase und Uwe Böttjer, wieder voller Vorfreude auf die Sportwoche blicken.

Bild: CNE

Alles steht Kopf 2

Das Sequel zu einem der originellsten Pixar-Filme spielt zu einem großen Teil wieder im kognitiven Apparat der Protagonistin. Riley schliddert Richtung Pubertät, und die Basisemtotionen (Freude, Angst, Ekel usw.) sind durch pubertäre Surrogate ersetzt worden: Peinlichkeit, Ennui und vor allem Sorge (auf Englisch besser: Anxiety). „Alles steht Kopf 2“ erzählt vor allem davon, wie Rileys Gefühle versuchen müssen, nicht vollends in den pubertären Wirren zu verschwinden.

Central-Theater Osterholz-Scharmbeck und Filmpalast Schwanewede

A Quiet Place: Tag eins

Der erste „A Quiet Place“-Film wurde nach Erscheinen 2018 zu einem Genrehit. Die Prämisse ist einfach: Monströse Aliens haben die Erde besetzt und bringen alles um, was sich durch ein Geräusch verrät. Denn die Aliens sind blind. Was eben auch eine schöne Vorlage für spannende Hide-and-Seek-Szenen ist. Vor allem aber lebte „A Quiet Place“ von seinen Charakteren und einer sehr wirklichkeitsnahen Familiendynamik. „A Quiet Place: Tag eins“ erzählt nun die Vorgeschichte des ersten Films, also vom Beginn der Apokalypse.

Central-Theater Osterholz-Scharmbeck

„Ich – Einfach unverbesserlich 4“

Der Plot des vierten „Ich – Einfach unverbesserlich“-Films ist sehr rudimentär: Der Superschurke Gru ist inzwischen Ersatzvater, trifft auf dem Klassentreffen seinen Erzfeind, und wieder einmal eskaliert alles. Dann wird Baby Gru Junior entführt, und Gru und seine Familie machen sich auf zu einer Rettungsaktion, die den Minions, den kleinen, gelben und eigentlichen Helden des Films viel Gelegenheit für Chaos und Spektakel gibt. Zumal fünf von ihnen mittels Superserum zu Superschurken gemacht worden sind. Rudimentär hin oder her, als Nummernrevue funktioniert „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ ganz hervorragend.

Central-Theater Osterholz-Scharmbeck und Filmpalast Schwanewede

In voller Blüte

Bernard Jordan (Michal Caine) flieht quasi aus seinem Pflegeheim und macht sich auf den Weg nach Frankreich, um dort in der Normandie zusammen mit anderen Kameraden den im Zweiten Weltkrieg vor 70 Jahren bei der Landung Gefallenen zu gedenken. Mit dieser Aktion kommt Bernard im Sommer 2014 zu weltweitem Ruhm, die Presse aus aller Herren Länder interessiert sich für sein Abenteuer. Doch langsam holen ihn die schlimmen Kriegserfahrungen ein. Jedoch kann er immer auf Rene (Glenda Jackson), die Frau an seiner Seite zählen. Michael Caine und Glenda Jackson funktionieren wunderbar als sehr anrührendes altes Paar. Das vom britischen Routinier Oliver Parker inszenierte Drama besticht durch sanften Charme und leisen. Humor.

Dienstag, den 23.07., und Mittwoch, den 24.07., in den Ritterhuder Lichtspielen, um 20.15 Uhr

Julie – Eine Frau gibt nicht auf

Die Ehe von Julie (Laure Calamy) und ihrem bisherigen Mann ist Geschichte. Weil es jedoch als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern in der französischen Metropole Paris viel zu teuer und das Geld nun knapp ist, ziehen die drei in einen Vorort. Dort mag das Leben zwar prinzipiell entspannter sein. Aber wenn man wie Julie täglich für den Job trotzdem noch zurück in die Hauptstadt pendeln und seinem Ex wegen jedem Cent Unterhalt hinterherrennen muss, bleibt das Leben leider hektisch. Auch die Aussicht auf einen besser bezahlten Job ist nicht von Dauer. Regisseur Eric Gravel erzählt von den existenziellen Problemen einer alleinerziehenden Mutter. „Sein Drama über eine alleinerziehende Mutter am Rande des Nervenzusammenbruchs hätte auch ganz anders ausgehen können“, schreibt Kino-Zeit.de. „Mehrfach deutet Gravel ein tragisches Ende an, entscheidet sich letztlich aber für ein im wahrsten Wortsinn erhebendes. Zusammen mit Julie atmen auch wir Zuschauenden endlich auf.“

Dienstag, den 23.07., und Mittwoch, den 24.07., um 20.15 Uhr in den Ritterhuder Lichtspielen.

Kleine schmutzige Briefe

Mehr als den Heimatort – das beschauliche Küstenstädtchen Littlehampton im Süden Englands – haben Rose Gooding und Edith Swan nicht gemeinsam. Rose sprudelt über vor Lebensfreude, die konservative Edith hingegen lebt in ständiger Gottesfurcht. Deshalb hat sie auch sofort Rose im Verdacht, als in Littlehampton mehrere Einwohner provokante Briefe in anstößigem Ton und dreisten Anschuldigungen geschickt bekommen. Selbst die daraufhin eingeschalteten Ermittler von Scotland Yard verdächtigen sie, und das Sorgerecht für ihre Tochter wird infrage gestellt. Liest sich wie ein Drama, ist aber eine hochkomische Komödie mit einem wunderbaren Schauspielerinnen-Duo (Jessie Buckley, Olivia Coleman,) in den Hauptrollen.

Dienstag, 30. Juli, und Mittwoch, 31. Juli, in den Ritterhuder Lichtspielen, um 20.15 Uhr

 


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