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Fledermäuse verstehen

Um Fledermäuse vorzustellen und um auf die Bedrohung der fliegenden Säugetieren aufmerksam zu machen findet in 38 Ländern jedes Jahr die Batnight mit vielen mitreißenden Veranstaltungen statt. Auch in der Region

Faszinierend, aber bedroht: Fledermäuse.

Faszinierend, aber bedroht: Fledermäuse.

Bild: Adobestock

Landkreis. Fledermäuse gehören zu den geheimnisvollsten und faszinierendsten Geschöpfen unserer Natur. Diese wendigen Jäger der Nacht beherrschen die Lüfte mit beeindruckender Präzision und spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem. Doch viele Menschen wissen wenig über die kleinen Flieger, die still und leise in der Dunkelheit unterwegs sind. Anlässlich der 28. Internationalen Fledermausnacht, organisiert vom NABU, haben Natur- und Fledermausfreunde wieder die Gelegenheit, die faszinierenden Tiere aus nächster Nähe zu erleben und dabei mehr über sie und ihren Schutz zu erfahren.

 

Batnight - Veranstaltungen in ganz Niedersachsen

Um auf die Bedrohung der Fledermäuse aufmerksam und gleichzeitig ihre Faszination erlebbar zu machen, lädt der NABU auch in diesem Jahr zur Batnight ein. In der Nacht vom 24. auf den 25. August finden bundesweit, auch in ganz Niedersachsen, zahlreiche Veranstaltungen statt. Von spannenden Fledermauswanderungen über Vorträge bis hin zu Exkursionen in die natürlichen Lebensräume der Fledermäuse – für jede Altersgruppe ist etwas dabei. Der BUND Unterweser und die Gemeinde Hagen im Bremischen z.B. laden zu einer Fledermaus-Führung in Wulsbüttel mit Aktiven der BUND-Arbeitsgruppe Fledermausschutz am Freitag, 23. August, um 20 Uhr ein.

 

Fledermäuse verstehen und schützen

„Es gibt viele Mythen und Missverständnisse über Fledermäuse, die wir bei der Batnight aufklären möchten“, erklärt Renée Gerber, Pressereferentin des NABU Niedersachsen. „Zum Beispiel glauben viele Menschen, dass die meisten Fledermausarten frei unter dem Dach hängen oder in Nestern leben. Viel lieber verstecken sie sich aber in Hausspalten und Baumhöhlen. Enge Spalten in Hauswänden, unter Dachziegeln oder eben Fledermauskästen bevorzugen dabei besonders die Weibchen, die dort ihre Jungen zur Welt bringen.“

Tatsächlich frei unter Dächern hängen nur Mausohren und Braune Langohren. Und viel wichtiger als Fledermauskästen sind insektenfreundliche Gärten. Wer Fledermäusen wirklich helfen möchte, sollte heimische Pflanzen setzen - besonders nektarreiche, nachtblühende Arten wie die Nachtkerze -, auf Gift verzichten, einen Teich anlegen und alte Obstbäume stehen lassen. Diese bieten den Fledermäusen wichtige Strukturen für ihre Tagesverstecke.

Seit über 50 Millionen Jahren bevölkern Fledermäuse die Erde, doch in den letzten Jahrzehnten ist ihr Bestand stark zurückgegangen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und das Insektensterben haben ihre Nahrungsgrundlage stark eingeschränkt. Zudem führt die Modernisierung von Gebäuden zu einem Verlust von Rückzugsorten, die für die Fledermäuse lebenswichtig sind. Viele der 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten stehen mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

„Wir möchten den Menschen zeigen, dass Fledermäuse keine Bedrohung darstellen, sondern faszinierende und nützliche Tiere sind, die unsere Unterstützung brauchen“, erklärt Gerber weiter.

Sie sind nicht nur faszinierende Jäger, sie tragen auch zu unserer Lebensqualität bei. „Ohne Fledermäuse gäbe es keinen Tequila“, sagt Renée Gerber mit einem Augenzwinkern. „Denn diese Tiere sind neben vielen Insekten auch für die Bestäubung verantwortlich. Und so sorgen sie zum Beispiel dafür, dass die Agave gedeiht, aus der der beliebte Schnaps hergestellt wird.

 

Hintergrund Batnight

Veranstaltet wird die bereits zum 28. Mal stattfindende „International Batnight“ von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz. Sie findet in 38 Ländern weltweit statt. In Deutschland wird sie vom NABU organisiert. Ziel dieser jährlichen Veranstaltung ist es, das Bewusstsein für den Schutz der Fledermäuse zu schärfen und auf die Bedrohungen aufmerksam zu machen, denen sie durch den Verlust von Lebensräumen, den Klimawandel und den Einsatz von Pestiziden ausgesetzt sind.

 

Treffpunkt für die Fledermaus-Führung in der Gemeinde Hagen im Bremischen ist am Freitag 23. August, 20 Uhr auf dem Parkplatz beim Hof Heesen in 27628 Wulsbüttel. Die Veranstalter bitten um Anmeldung unter anmeldung@BUND-Weser-Elbe.de.

Alle weiteren Batnight-Termine sind zu finden unter www.NABU.de/batnight-termine


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