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Hand in Hand gegen das Hochwasser

 Das Hochwasser hat nicht nur die Pegelstände in die Höhe getrieben, sondern auch die Gleichstellung aller Einsatzkräfte aufs Tableau politischer Forderungen gehoben.

Höchstleistung bei tiefen Temperaturen: Die DLRG Einsatzkräfte sind nun über zwei Wochen im Einsatz und haben Mensch, Tier und Eigentum geschützt.

Höchstleistung bei tiefen Temperaturen: Die DLRG Einsatzkräfte sind nun über zwei Wochen im Einsatz und haben Mensch, Tier und Eigentum geschützt.

Bild: Toma Unverzagt

Niedersachsen. 14 Tage Dauereinsatz, Weihnachten und Silvester auf dem Deich, über 1.500 Einsatzkräfte regional und überregional, unzählige gerettete und geschützte Menschen, Tiere, Deiche, Flächen und Häuser zwischen Dauerregen, Schnee und Frost: Die DLRG Niedersachsen zieht vorläufig Bilanz des bisher flächenmäßig größten Hochwassereinsatzes in der Geschichte des Bundeslandes. Niedersachsens DLRG-Präsident Dr. Oliver Liersch erklärt: „Es haben in den vergangenen Tagen nicht nur verschiedene Flüsse einen Rekordpegel erreicht, sondern noch nie zuvor waren die niedersächsischen Einsatzkräfte gleichzeitig so intensiv zwischen Ems und Elbe, Wümme, Aller und Hunte gefragt. Während unsere Kräfte im Emsland im Einsatz waren, halfen sie gleichzeitig auch bei Celle oder Hannover.“ Die Einsatzkräfte der DLRG hätten einen „unglaublichen Einsatz geleistet und dabei oft ihre Familie über die Feiertage allein lassen müssen“. Und das alles ehrenamtlich.

 

Hand in Hand gegen das Hochwasser

 

Wetter und Witterung haben nicht nur die Deiche an ihre Grenzen gebracht, sondern auch die Einsatzkräfte. Das Hochwasser 2013 war im Mai und Juni zu bewältigen, dieses nun bei Temperaturen knapp über 0 Grad und für die speziellen Strömungsretter und Taucher der DLRG in Wasser bei einer Temperatur von etwa 4 Grad. „Diese Spezialfähigkeiten waren jedoch besonders gefragt“, so Landeseinsatzleiter Martin Wantosch: „Häufig standen DLRG-Kräfte aus unseren Landeseinsatzzügen und auch aus regionalen Wasserrettungszügen während des Einsatzes in vorderster Linie, direkt am oder im Wasser, um auch unter der Wasserlinie Sandsäcke und Folie zu verlegen. Ohne die sehr gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und dem THW wäre das jedoch nicht möglich gewesen. Als Helferinnen und Helfer haben wir alle zusammen gut Hand in Hand gearbeitet.“ Viele Pegel zeigen jedoch auch aktuell noch die höchste Meldestufe 3. Deshalb, so betonen die Wasserretter, sei das Ende des aktuellen Einsatzes auch nur als vorerst zu betrachten, so Pressesprecher Dr. Christoph Penning: „Nicht nur die Pegelhöhe war und ist für Deiche eine Herausforderung, sondern vor allem die Dauer der Belastung und die damit verbundene Sättigung und Durchweichung. Es ist also trotz Frost und aktuell trockenem Wetter nicht gesagt, dass nicht doch noch wieder Deiche nachgeben. Wir bleiben als DLRG also in Alarmbereitschaft, um überall weiter schnell helfen zu können“.

 

Gleichstellung aller Einsatzkräfte

 

Die DLRG Niedersachsen habe in diesem Einsatz Menschen und Tiere gerettet und geschützt, Sach- und Kulturgüter vor Schaden bewahrt, Evakuierungen vorbereitet, Landkreise und Katastrophenschutzstäbe beraten, Einsätze koordiniert, Deiche gesichert - wie unter anderem bis morgens um 5 Uhr in Ahlden an der Aller, wo ein Deich abgesackt war - und zehntausende Sandsäcke verbaut. Derzeit hält sie mit ihren Drohnen die Lage an den Deichen im Blick. Der Schwerpunkt der Einheiten lag im Landkreis Heidekreis, unter anderem im Serengeti-Park Hodenhagen, wo ein Düker verschlossen wurde, damit nicht noch mehr Wasser in den Park fließt.

Nun sei es jedoch auch an der Zeit, so Liersch, neben einer Anerkennung für die Helferinnen und Helfer auch mehr finanzielle Mittel für den Katastrophenschutz zu fordern, außerdem zügig die sogenannte Helfergleichstellung umzusetzen: „Diese Situation sollte Anlass für die Landespolitik sein, die Gleichstellung aller Einsatzkräfte mit den Einheiten von Feuerwehr und THW umzusetzen, darunter rechtliche Freistellungsansprüche, Ersatzleistungen und soziale Absicherung“.

Wantosch, Liersch und Penning resümieren: „Ohne die massive Unterstützung ehrenamtlicher Kräfte wäre diese Rekordhochwasserlage nicht zu bewältigen gewesen. Und auch wenn wir aufmerksam bleiben müssen, ist heute auch der Tag, um allen Danke zu sagen.“


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