Kollaborative Kunst: Einmonatiges Artfestival in Worpswede beginntnst
Worpswede. Einen Monat lang wird es an den unterschiedlichsten Orten in Worpswede zeitgenössische Kunst zu sehen geben. Das Artfestival präsentiert zeitgenössische Kunst mit einem kollaborativen Ansatz als Gesamterlebnis.
Eingeladen wurden zunächst Künstler:innen verschiedener Disziplinen und jeden Alters aus Worpswede und der Region. Die Festivalkuratoren Volker Schwennen und Bhima Griem präsentieren Arbeiten mit der größtmöglichen Freiheit und Toleranz zugunsten der künstlerischen Arbeit. Neben mehr als 30 Worpsweder Künstler:innen wurden für das Festival auch externe Kunstschaffende aus Braunschweig, Berlin, Bremen, Halle, Hamburg, Hannover, Kassel, Leipzig und der Schweiz, Serbien und Belgien eingeladen und werden diese mit den regionalen Kunstschaffenden zusammenbringen oder auch für eine gemeinsame Arbeit während des Festivalzeitraums begeistern. Dabei ist Interdisziplinarität von zeitgenössischer Bildender Kunst, Musik oder Literatur erwünscht.
Veranstaltet wird das Artfestival vom Kunstwerk Randlage e.V. und von der Stipendienstätte Künstler:innenhäuser Worpswede in einem kooperativen Prozess mit dem Artspace KW/Randlage, dem Kunst- und AtelierHaus6/Folge6 e.V., dem Kunstkaufhaus Mimis Erbe, dem Projektraum AlbertHall, den KW/R - Artspaces in Worpswede und Bremen, der Galerie Altes Rathaus und der Gemeinde Worpswede sowie den Teams der Moorrübe und des Fabelhofs und dem Lebendigen Galerieraum PAULA realisiert.
Vorurteile überwinden
Inhaltlich gehe es um die Entlarvung von Wirklichkeit, welche sich als eine Konstruktion von Normen und Werten der Gesellschaft, Gewohnheiten, antrainierten Mustern und eingeübten Wahrnehmungsmustern gebildet habe. Der kollaborative Ansatz soll dazu beitragen, „einerseits bestehende Widerstände gegen das mögliche Zusammenwirken durch Akzeptanz und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu überwinden und andererseits auch aktuelle Probleme und Herausforderungen unserer Zeit zu verhandeln“, wie es im Programm heißt.
Ziel des Festivals sei es, bestehende gegenseitige Vorurteile zu überwinden. So kann ein aktuelles Abbild einer offenen Kunstproduktion eines Dorfes geschaffen werden, welches noch immer zu sehr den Fokus auf die traditionellen Hervorbringungen der Ursprünge der Künstlerkolonie setzt und der zeitgenössischen aktuellen Kunstproduktion noch zu wenig Raum gegeben hat.
So soll ein Fest der Kunstschaffenden entstehen, die sich während des Festivalzeitraums treffen, kennenlernen, austauschen und auch zusammenarbeiten können.
Der Auftakt
Die Galerie Altes Rathaus bildet den ersten Anlaufpunkt des Festivals, am Samstag, 29. Juli um 16 Uhr - von hier aus gibt es Verweise zu den einzelnen Aktionen, Ausstellungen etc.
Weiter geht es am Sonntag, 30. Juli. um 14 Uhr im Haus6 mit Peter Klugs Radierungen zu Gandhis 7 Social Sins und der Seven-Social-Sins-Stempelperformance von Angelika Sinn. Ebenso wird eine Videoarbeit von Kasimir zu de Sünden gezeigt. Und um 17 Uhr findet der Sonntag seinen Abschluss in Mimis Erbe mit dem Konzert „Striped Metal Polyphony“ for 6 Hybrid Trumpets.
Insgesamt stehen derzeit mindestens neun Ausstellungs- und Veranstaltungsorte zur Verfügung, die unterschiedliche Ansätze und Arbeiten präsentieren werden. Da viele Arbeiten direkt vor Ort erst entwickelt und entstehen werden, gibt es ständig neue Openings, Treffen, Diskussionen die oftmals erst sehr kurzfristig bekannt gegeben werden.