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Millionen-Maßnahme abgeschlossen

Nach fast einjähriger Bauzeit ist die rund 3,5 Kilometer lange Druckrohrleitung vom Klärwerk in Lintel bis zum Neustadtsweg in Ritterhude fertiggestellt.

Die neue Druckrohrleitung mit 50 Zentimeter Durchmesser ersetzt die fast 80 Jahre alte Transportleitung aus Gusseisen, die vom Klärwerk Lintel bis nach Ritterhude verläuft. Foto: eb

Die neue Druckrohrleitung mit 50 Zentimeter Durchmesser ersetzt die fast 80 Jahre alte Transportleitung aus Gusseisen, die vom Klärwerk Lintel bis nach Ritterhude verläuft. Foto: eb

Osterholz-Scharmbeck. „Diese Maßnahme war mehr als anspruchsvoll und besonders sicherheitsrelevant“, sagt Daniela Rahn von den Osterholzer Stadtwerken. Die neue Leitung ersetzt die gusseiserne Transportleitung, die unmittelbar neben der Eisenbahntrasse liegt. Bei einer Leckage wäre es zu erheblichen Einschränkungen des Bahnverkehrs gekommen. Die Stadtwerke haben dafür mehr als drei Millionen Euro investiert.

„Ich bin sehr erleichtert, dass wir die neue Leitung nun in Betrieb nehmen konnten und die alte gleichzeitig außer Betrieb ist. Erleichtert deswegen, weil die fast 80 Jahre alte Leitung und vor allen deren Lage im Bahndamm ein großes Sicherheitsrisiko dargestellt hat. Insofern bedanke ich mich bei allen Beteiligten für die professionelle Umsetzung dieses Großprojektes“ betont Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström.

 

Arbeiten im Schutzgebiet

 

Wegen der „großen Dimension“ und „langen Bauzeit“ war es auch für die Umweltwissenschaftlerin Sonja Ostrowski ein einzigartiges Projekt. Die Mitarbeiterin der Biologischen Station Osterholz (BIOS) achtete als ökologische Baubegleitung in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde des Landkreises darauf, das „aus ökologischer Sicht alles stimmig ist“. Schließlich fanden die Arbeiten im EU-Vogelschutz- und Landschaftsschutzgebiet statt. Neben den Brut- und Vegetations-Zeiten waren auch die Grundwasserauflagen des Landkreises Osterholz zu berücksichtigen.

Das anfallende Grundwasser erschwerte streckenweise die Rohrverlegung. Die Rohre mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern liegen bis zu drei Meter tief im Boden. Teilweise bis zu vier Meter. Statt in der offenen Baugrube wurde im Waldgebiet unter den Baumwurzeln „durchgebohrt“. Projektleiterin Daniela Rahn lobt den leitenden Polier Dennis Nowy: „Er war immer erreichbar und hat das fachkundige Strabag-Team sehr gut und engagiert geleitet. Auch die eingesetzten Maschinen waren top.“

 

Spannung zum Schluss

 

„Diese Maßnahme war geprägt durch viele Beteiligte“, erläutert Daniela Rahn. Neben den zuständigen Behörden und dem Kampfmittelräumdienst waren zuvor umfassende Abstimmungen mit den rund 30 Pächtern der landwirtschaftlichen Flächen erforderlich. Um die Ernte zu ermöglichen wurden Überfahrten gebaut und Gelder investiert. Zum Finale gab es bei allen Beteiligten eine große Anspannung. Denn für den Umschluss der neuen Leitung auf dem Klärwerksgelände und an die vorhandene Trasse in Ritterhude stand nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung. „Aus unserer Kläranlage leiten wir durchgehend große Wassermengen weiter“, erklärt Daniela Rahn. „Unser Kläranlagen-Team hat alle Speichermöglichkeiten ausgeschöpft, damit wir ausreichend Zeit für die Anschlussarbeiten hatten. Die angekündigten Niederschläge sorgten für zusätzlichen Druck. Aber alle haben super mitgezogen und wir haben es geschafft.“


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